«Autoarme Langstrasse»: Stadt Zürich setzt das Projekt um
Zwischen 5.30 und 22.00 Uhr haben Autos auf der Zürcher Langstrasse Fahrverbot. Velofahrer und den ÖV freuts.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zürcher Langstrasse wird tagsüber autofrei.
- Das kommt vor allem Fussgängern, Vielfahrern und dem ÖV entgegen.
- Auch der Aufenthalt soll dadurch künftig angenehmer werden.
Die «Autoarme Langstrasse» verbessert dank einer neuen Verkehrsführung und Tempo 30 die Situation der Velofahrenden und des öffentlichen Verkehrs. Weniger Auto- und Motorradverkehr soll auch den Aufenthalt an der Strasse angenehmer machen. Stadträtin Simone Brander und Stadtrat Daniel Leupi haben heute über die Anpassungen orientiert.
Bis anhin war die Langstrasse geprägt von langen Autokolonnen. Um den Durchgangsverkehr zu reduzieren, hat die Stadt das Projekt «Autoarme Langstrasse» umgesetzt. Ab sofort dürfen tagsüber nur Velofahrende, Busse und Taxis die Langstrasse in beide Richtungen befahren.
Weiter wurden im Abschnitt Stauffacher- bis Hohlstrasse 38 Veloabstellplätze erstellt und das Trottoir verbreitert. Bis Ende Jahr pflanzt die Stadt dort zudem noch sechs Bäume. «Dank dem Projekt ist die Langstrasse für die Velofahrenden endlich durchgehend befahrbar. Damit schliessen wir eine Lücke auf dieser wichtigen Veloverbindung.
Tagsüber Langstrasse autofrei
Auch die Zufussgehenden haben jetzt mehr Platz.», sagte Stadträtin Simone Brander an der heutigen Medieninformation. Stadtrat Daniel Leupi ergänzt: «Ich freue mich, dass über 20 Jahre nach meinen ersten politischen Vorstössen das Ziel endlich erreicht ist: eine direkte Veloverbindung und klare Verhältnisse für alle Verkehrsteilnehmer*innen – insbesondere auch die Buschauffeur*innen und Passant*innen.»
Ab heute gilt auf der Langstrasse zwischen der Brauerstrasse und der Dienerstrasse tagsüber ein Fahrverbot für den Auto- und Motorradverkehr. Dieser wird zwischen 5.30 Uhr und 22 Uhr auf die Achse Ankerstrasse und Kanonengasse umgeleitet.
In der Nacht dürfen alle Verkehrsteilnehmenden die Langstrasse in beide Richtungen befahren. Der Zeitraum des Fahrverbots wurde aufgrund von Rückmeldungen aus der Bevölkerung definiert.
An Mitwirkungsveranstaltungen äusserten sich Anwohnende kritisch gegenüber einer Totalsperrung, da sie sich vor Kriminalität und den Exzessen des Nachtlebens fürchteten. Der Verkehr vermittelt Anwohnenden ein gewisses Mass an sozialer Kontrolle und subjektiver Sicherheit.
Fahrverbot auf kleinen Abschnitt begrenzt
Das Tag-Fahrverbot gilt nur für einen kurzen Abschnitt, damit Anlieferungen sowie die Zufahrt für die Anwohnenden weiterhin möglich bleiben. Im umliegenden Quartier gilt zur Wahrung der Nachtruhe bereits ein Fahrverbot in der Nacht, welches von 22 bis neu 5.30 Uhr statt 3 Uhr dauert.
Nach der Sanierung der Werkleitungen in der Kanonengasse und der Ankerstrasse hat das Tiefbauamt auf diesen Abschnitten lärmarme Beläge eingesetzt. Diese reduzieren den Lärm für die Anwohnenden zusätzlich zu Tempo 30 und Schallschutzfenstern.
Weiter werden derzeit im Rahmen des Projekts Hauptleitungen und Hausanschlüsse für das Fernwärmenetz verlegt. Fernwärme trägt entscheidend dazu bei, die städtischen Klimaziele zu erreichen. Die Arbeiten an den Hausanschlüssen dauern noch bis Ende Oktober 2023.