Arthur Honegger: Will der Klima-Kämpfer jetzt in die Politik?
Arthur Honegger ruft Mitbürger und Politiker zum Kampf gegen den Klimawandel auf. SRF verteidigt den Aktivismus, während der «10vor10»-Mann in Helsinki weilt.
Das Wichtigste in Kürze
- «10vor10»-Mann Arthur Honegger ruft öffentlich zu Handlungen gegen den Klimawandel auf.
- Damit stösst das SRF-Aushängeschild auf gemischte Reaktionen.
- Beim Sender sieht man keine Probleme mit den Aussagen des Journalisten.
Geht er damit zu weit? SRF-Aushängeschild Arthur Honegger (42) gibt auf Twitter seine Meinung zum neusten Bericht des «Intergovernmental Panel on Climate Change» (IPCC) kund.
Der «10vor10»-Moderator teilt eine Grafik des Reports und schreibt dazu: «In wenigen Jahrzehnten werden unsere Kinder nicht nur fragen, was ‹die Politik› (...) unternommen habe - sondern vor allem: ‹Was habt IHR getan?›»
Dann ruft er seine «Mitbürger» auf: «Es ist Zeit zu handeln!»
Wie das genau aussehen soll, listet Arthur Honegger in einem Folgetweet auf. «Weniger Autofahren, weniger Flugreisen, weniger tierische Produkte, Heizung runter und weniger Billigware», steht da unter anderem.
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SRF nimmt Arthur Honegger in Schutz
Auf Twitter stösst der Moderator mit seinem Aufruf auf gemischte Reaktionen. Beim Arbeitgeber SRF nimmt man den 42-Jährigen in Schutz.
Der Journalist verstosse nicht gegen die «publizistischen Leitlinien» des Senders, so SRF auf Anfrage von Nau.ch. «In seinen persönlichen Tweets bezieht er sich auf einen wissenschaftlichen Bericht des Weltklimarates», so die Erklärung.
Erst im April hat SRF das Verbot von Twitter-Meinungen für seine Mitarbeiter gekippt. Während es den Angestellten vorher verboten war Stellung zu «politischen und wirtschaftlichen Themen» zu beziehen, heisst es neu schwammig: «Im Zentrum steht die Abwägung: Was ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, und womit mache ich mich abhängig oder angreifbar? Wo hört persönliche Begeisterung auf und schlägt in eine werberische Tätigkeit um?»
Machts Arthur Honegger wie Matthias Aebischer?
Hongger selbst befindet sich aktuell in den Ferien und ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Auch die Frage, ob der er den Abgang bei SRF und den Einstieg in die Politik plant, bleibt unbeantwortet.
Sicher ist: Der beliebte Moderator wäre nicht der erste SRF-Star, der im Bundeshaus Karriere macht. So stieg etwa der frühere Chefredaktor Filippo Leutenegger (68) in die Politik. Lange war er für die FDP im Nationalrat, aktuell sitzt er in der Stadtzürcher Exekutive.
Einen ähnlichen Weg schlug auch Matthias Aebischer (53) ein. Der Berner verabschiedete sich nach langen Jahren am Leutschenbach für die SP in den Nationalrat.
Auf Instagram postet der Journalist ein Ferien-Schnappschuss aus der finnischen Hauptstadt Helsinki. Ob er mit dem Zug oder mit dem Flugzeug in den Norden gereist ist, ist nicht bekannt.