Interview: Kanye West zieht Wut der jüdischen Gemeinschaft auf sich
Die Aussagen des Rappers Kanye West in einem Interview mit einem Verschwörungstheoretiker schlagen hohe Wellen.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Rapper Kanye West sieht scharfer Kritik von jüdischen Organisationen ausgesetzt.
- Hintergrund ist ein Interview von ihm mit dem Verschwörungstheoretiker Alex Jones.
- Darin spricht der 45-Jährige positiv auf Adolf Hitler und die Nationalsozialisten.
Ein bizarres Interview des US-Rappers Kanye West mit dem Verschwörungstheoretiker Alex Jones sorgt derzeit für Schlagzeilen. Sein Gesicht verdeckt West, der sich mittlerweile Ye nennt mit einer schwarzen Maske.
Im Gespräch äussert sich der 45-Jährige positiv zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Gleichzeitig drückt der Ex-Mann von Kim Kardashian (42) seine Bewunderung für Adolf Hitler aus. Man dürfe nicht aussprechen, dass dieser auch Gutes getan habe, so Kanye West.
Immerhin habe «dieser Kerl Autobahnen erfunden und das Mikrofon, das ich als Musiker benutzt habe.» Beide von West als Tatsachen dargestellten Behauptungen entsprechen nicht der Wahrheit: Sowohl die Autobahn als auch das Mikrofon gab es bereits vor 1933.
Er persönlich mache das nun nicht mehr mit. Man müsse aufhören, die Nazis «ständig zu dissen». Generell fände er das Wort «böse» in Zusammenhang mit den Nationalsozialisten nicht treffend. Er liebe zwar die jüdischen Menschen, aber: «Ich liebe auch Nazis.»
Das Interview von Kanye West schlug in den USA sofort hohe Wellen. Unter anderem meldete sich die Organisation Republican Jewish Coalition auf Twitter zu Wort. Sie nannte West einen «abscheulichen, widerwärtigen Fanatiker», der die jüdische Gemeinschaft ins Visier genommen habe.
I am sickened by the conversation that Alex Jones had with avowed antisemites Kanye West and Nick Fuentes. At a time when antisemitism is on the rise, it is alarming that such vile rhetoric is given a platform and legitimized.
— Ambassador Michael Herzog (@AmbHerzog) December 1, 2022
Auch der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog (70), sagte via Twitter, er sei angewidert von Wests Worten. Es sei alarmierend, dass eine solche abscheuliche Rhetorik eine Plattform bekomme.