Jüdisches Museum Berlin digitalisiert Archiv

Bis 2026 will das Jüdische Museum Berlin eine halbe Million Dokumente online zugänglich machen und so Einblicke in die deutsche Geschichte ermöglichen.

Direktorin Hetty Berg sieht die Digitalisierung der Familiensammlungen des Jüdischen Museums Berlin als grossen Fortschritt. (Archivbild) - Carsten Koall/dpa

Das Jüdische Museum Berlin will 500'000 Lebenszeugnisse jüdischer Familien aus seinem Bestand bis 2026 online stellen und so für Interessierte weltweit zugänglich machen. Derzeit laufe die Digitalisierung von etwa 370 der insgesamt rund 1800 archivierten Familiennachlässe, teilte das Museum mit. Sie gäben Einblicke in mehr als 250 Jahre Lebenserfahrung jüdischer Familien aus Deutschland bis zur Gegenwart.

Dazu gehörten das bürgerliche Leben im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, der Erste Weltkrieg, Synagogen, Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte, der jüdische Sport, jüdische Studentenverbindungen, Schulen, die Emigration, das Leben im Exil sowie die Verfolgung während der NS-Zeit ebenso wie die Nachkriegszeit.

Museumsdirektorin über den Wert des Projekts

«Mit der Digitalisierung wird nicht nur die Zugänglichkeit zu den Objekten erleichtert», erklärte Museumsdirektorin Hetty Berg. «Sie bedeutet auch, dass wir zukünftig Sicherheitskopien besitzen.» «Wir bewahren die Sammlungen und ihre Kontexte für nachfolgende Generationen.» Die Digitalisierung der Familiensammlungen solle auch nach 2026 kontinuierlich weitergeführt werden.

Das Museum verwies auf ein grosszügiges Vermächtnis der Familie Adler-Salomon, das es ermöglicht habe, die Grundlagen für die digitale Erschliessung zu legen. Zudem gebe es eine Förderpartnerschaft mit der Siemens AG sowie Zuwendungen der Berthold-Leibinger-Stiftung und der Bertelsmann SE & Co. KGaA.