Werbeclip für Katar: David Beckham erntet Shitstorm
David Beckham ist neuestens als Werbegesicht für Katar tätig. Die Reaktionen auf den ersten Werbeclip mit dem 47-Jährigen fallen eher negativ aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit einiger Zeit ist David Beckham das Werbegesicht für die Sportnation Katar.
- Jetzt erscheint der erste Werbeclip mit der Fussballikone. Dafür hagelt es Kritik.
- Er würde seine «Seele für Blutgeld verkaufen» und sein Image als Feminist torpedieren.
Der ehemalige Fussballstar David Beckham (47) hält als Werbegesicht für Katar her: Er hat einen Werbeclip für das Land veröffentlicht. In den sozialen Medien erntet er dafür einen Shitstorm.
Beckham hat einen Vertrag als Botschafter für Katar für die nächsten zehn Jahre unterschrieben. Der Clip dürfte also nur der Auftakt einer ganzen Kampagne gewesen sein. Die «Sun» berichtete im letzten Jahr, dass der 47-Jährige dafür 10 bis 15 Millionen Pfund pro Jahr erhalten soll.
Erster Werbeclip mit David Beckham erscheint
Nun erschien ein erster Werbeclip mit David Beckham in dieser Position in einer einminütigen und einer 30-minütigen Version. Die Videos sollen Touristen auf der Durchreise das Land als Zwischenstopp schmackhaft machen. Die einminütige Version zeigt Beckham, wie er 48 Stunden in dem Land verbringt. Er schlendert über Märkte, bewundert die Architektur und fährt grinsend Motorrad.
David Beckham wirbt für Katar – der Golfstaat ist nicht für die Wahrung der Menschenrechte bekannt.
Dabei schwärmt er von «einem weiteren wundervollen Tag hier in Katar». Überdies postuliert er, dass «die Moderne und das Traditionelle etwas ganz Besonderes» entstehen lassen würden. Er nennt es einen «wundervollen Ort» und könne es nicht erwarten, seine Kinder mitzubringen, so Beckham. An einer Stelle sagt er: «Das ist für mich Perfektion.»
Menschenrechtsaktivist zu Beckham als Werbegesicht für Katar: «So entsetzlich»
In den sozialen Medien hagelt es dafür jetzt Kritik. Nutzer weisen darauf hin, dass Homosexualität in Katar verboten ist und die Menschenrechte missachtet werden. Zudem sollen mehrere tausend Gastarbeiter auf WM-Baustellen gestorben sein, was nie weiter untersucht worden ist.
Für viele passt Beckhams Werbung für Katar nicht mit seinem Image als Feminist, LGBTQ-Unterstützer und Unicef-Botschafter zusammen. Beckham würde sich verkaufen, Geld vor Menschenrechte stellen und das Leid ignorieren, heisst es in unzähligen Tweets.
Der Menschenrechtsaktivist Peter Tatchell (70) schreibt: «So entsetzlich. Er verkauft seine Seele für Millionen Blutgeld. Katar missachtet LGBTs, Frauen und Gastarbeiter. Schande!»
Ein Sprecher von David Beckham verteidigte das Engagement des Fussballstars letztes Jahr: Er habe die Hoffnung, durch die WM und den Sport in dem Land etwas verändern zu können. «Er hat immer von der Macht des Fussballs gesprochen, als eine Macht für das Gute auf vielen Ebenen.»