AHV 21: SP-Wermuth wittert rechte «Propaganda» bei SRF

Vor den Abstimmungen zur AHV 21 kritisiert SP-Co-Chef Cédric Wermuth das SRF. Dieses betreibe «Propaganda» für die Reform und sei nach rechts gerutscht.

SP-Co-Chef Cédric Wermuth wirft SRF vor, «krass» nach rechts gerutscht zu sein. Der öffentlich-rechtliche Sender unter der Führung von Nathalie Wappler dementiert. - Keystone/Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • SP-Co-Chef Cédric Wermuth wirft SRF «unglaubliche Propaganda» zur AHV-Abstimmung vor.
  • Ganz allgemein sei die Berichterstattung «krass nach rechts gerutscht», giftet er.
  • Der öffentlich-rechtliche Sender weist die Kritik in aller Form zurück.

Am 25. September entscheidet die Stimmbevölkerung über die wichtigste Vorlage der laufenden Legislatur. Gleich bei zwei Vorlagen entscheidet sie über die Zukunft der AHV. Im Fokus steht bei der AHV 21 die Angleichung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre.

Dagegen wehrt sich die Linke, während das bürgerliche Lager geschlossen für die Vorlagen kämpft. Beide Seiten sind nervös. Zumindest seit den letzten SRG-Umfragen auch die Linken.

Cédric Wermuth: «SRF krass nach rechts gerutscht»

Weil das Ja-Lager im Vorsprung ist, kritisierte der Gewerkschaftsbund die Publikation als «irreführend». Nun geht SP-Co-Präsident Cédric Wermuth noch einen Schritt weiter und kritisiert SRF direkt.

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Instagram / @cedricwermuth - In einer Instagram-Story wettert SP-Chef Cédric Wermuth lautstark über SRF, welches «krass» nach rechts gerutscht sei.

In einer Instagram-Story erklärte der Aargauer Nationalrat diese Woche: «SRF ist auf einem unglaublichen Propaganda-Trip für die Pro-Seite.» Er finde das persönlich «unerträglich».

Überhaupt sei die «gesamte Berichterstattung von SRF krass nach rechts gerutscht», behauptet er weiter. Auf die Nachfrage, woran er diese Beobachtung festmache, sagt Wermuth zu Nau.ch, er habe dafür keine Zeit. Er nennt auch keine konkreten Beispiele.

SRF: «Nicht nachvollziehbarer Vorwurf»

Bei SRF zeigt man sich wenig erfreut über die happigen Vorwürfe des linken Parteichefs. «Das ist ein ebenso schwerwiegender wie inhaltlich nicht nachvollziehbarer Vorwurf», sagt Gregor Meier, Leiter News & Aktualität der Chefredaktion Video.

SRF-Kadermann Gregor Meier weist die Vorwürfe des SP-Co-Präsidenten zurück. Diese seien «schwerwiegend» und «nicht nachvollziehbar». - zvg/SRF

SRF halte sich bei allen Vorlagen ans Prinzip, Pro- und Kontra-Positionen insgesamt fair und ausgewogen zu Wort kommen zu lassen. «Das war bisher auch bei der AHV-Vorlage so und wird bis zur Abstimmung am 25. September so bleiben», versichert Meier.

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Ein «angeblicher Rechtsrutsch», wie Wermuth ihn ausmache, sei ein «ebenso unbelegter Vorwurf». Gleichzeitig stelle SRF fest, «dass uns der rechte Pol des politischen Spektrums Linkslastigkeit vorwirft.» Daraus lasse sich schliessen, dass die Berichterstattung ausgewogen sei.

Brisante Ausgangslage vor der «Arena» zur AHV 21

Der Zeitpunkt für die Posse ist brisant. Denn heute Freitag lädt die «Arena» zur Abstimmungssendung zur AHV 21. Cédric Wermuths Vize-Präsidentin Jacqueline Badran trifft dabei auf alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.

Heisser Schlagabtausch garantiert: Alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (r.) trifft in der SRF-«Arena» zur AHV 21 auf SP-Vize Jacqueline Badran. - Keystone

Ob und inwiefern die politische Ausrichtung der SRF-Sendungen thematisiert wird, ist noch unklar. Sicher ist: Das Thema ist vor den September-Abstimmungen präsent wie selten zuvor.

Kürzlich musste etwa das «Echo der Zeit» einen Beitrag über die Verrechnungssteuer löschen. Die Sendung hatte behauptet, dass die «Verrechnungssteuer abgeschafft» werden soll, was zu riesigen Ausfällen führe. Dabei wird die Steuer nur auf Zinsen von Obligationen abgeschafft.