Inflation in der «Arena»: Viele Lösungsvorschläge, keine Einigung
Weltweit steigt die Inflation, auch in der Schweiz wird vieles teurer. Wie dem Volk geholfen werden kann, ist politisch umstritten – auch in der «Arena».
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund der Inflation steigen hierzulande die Preise für Konsumgüter stark an.
- Die Parteien haben alle unterschiedliche Forderungen, wie der Bevölkerung zu helfen ist.
- Links will man Löhne und Renten erhöhen, rechts das Benzin verbilligen und Steuern senken.
2,9 Prozent beträgt der Inflationswert aktuell. Das heisst, dass Schweizerinnen und Schweizer derzeit 2,9 Prozent mehr bezahlen für Konsumgüter und Dienstleistungen. Die SNB hat, um dagegen anzukämpfen, ihren Leitzins erhöht. Doch in der Politik fordern alle zusätzliche Massnahmen.
In der «Arena» zur Inflation debattierten am Freitagabend die Bundesratsparteien und der schweizerische Gewerkschaftsbund über die besten Lösungen.
Inflation: Kaufkraft mit Lohnerhöhung ankurbeln
Die SP und Gewerkschaften, vertreten von Samira Marti (BL) und Ökonom Daniel Lampart, wollten Lohnerhöhungen. Während die Produktion stetig wachse, würden die Löhne seit Jahren stagnieren, so Marti.
Laut Lampart verlor eine Familie zuletzt etwa 2000 Franken an Kaufkraft pro Jahr. Für ihn absolut ein Grund, die Löhne so schnell wie möglich n die Höhe zu schrauben. «Sonst haben wir bald grössere Probleme.»
Der Standpunkt von SVP-Mann Thomas Matter (ZH) blieb, wie schon seit Monaten klar ist, bei einer Benzin-Verbilligung. Er merke die Inflation selbst am meisten beim Benzin-Preis, auch andere Energie-Preise werden weiter steigen.
Von den Vorschlägen aus dem linken Lager hielt er wenig überraschend nicht viel. «Diese Massnahmen gehen zu Lasten des hart arbeitenden Mittelstandes, der das aus seinem Sack bezahlen muss.»
Die Mitte schlägt sich auf linke Seite
Gemeinsam mit Mitte-Nationalrat Philipp Kutter (ZH) forderten Lampart und Marti ebenfalls eine Senkung der Krankenkassenprämien, primär für Rentnerinnen und Rentner.
Dass die Mitte nun gemeinsame Sachen mit den Linken macht, das ging SVP-Matter gegen den Strich. «Ich war schon etwas schockiert, als ich gehört habe, die Mitte macht plötzlich mit der SP eine sozialistische Umverteilung.» Kutter verteidigte sich: «Wir brauchen Lösungen, kein Parteiengeplänkel.»
FDP-Nationalrat Olivier Feller (VD) ging in der ganzen Diskussion etwas unter. Er forderte vor allem Ruhe und «keine überstürzten Massnahmen». Er sprach sich für Steuersenkungen aus.
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