Nationalräte sind auf Facebook aktiv – TikTok wird vernachlässigt
Eine Studie zeigt, dass nur 1 von 5 Nationalratsmitglieder auf allen sozialen Medien aktiv ist. Facebook ist am beliebtesten, auf TikTok liegt die SVP vorne.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünf Prozent aller Nationalratsmitglieder bewirtschaften ihre Social-Media-Kanäle aktiv.
- Hingegen haben die wenigsten einen TikTok-Account. Dort liegt die SVP vorne.
- Auf LinkedIn sind vor allem die liberalen Parteien aktiv.
Die digitale Marketingagentur «flin» hat das Social-Media-Verhalten von Nationalratsmitgliedern untersucht. Die Erkenntnis: Politiker setzen auf Altbewährtes und verspielen Potenzial bei neueren Plattformen.
TikTok am unbeliebtesten in Nationalrat
Facebook, Instagram, X, LinkedIn, TikTok und YouTube flossen in die Analyse ein. Dabei nutzen nur 32 der 172 Nationalratsmitglieder alle dieser Plattformen. Zehn davon bewirtschaften die Profile aktiv, noch weniger sind es, wenn YouTube und eigener Werbeauftritt einberechnet wird.
Nationalräte der SVP zeigen am meisten Präsenz auf Social Media insgesamt, aber spezifisch auch auf TikTok. Die junge Plattform ist unter Politiker und Politikerinnen noch nicht wirklich beliebt. Mitglieder der Mitte bleiben TikTok gänzlich fern.
Bei der SVP haben 6 der 43 untersuchten Fraktionsmitglieder im Jahr 2023 Inhalte publiziert. Ansonsten gibt es einige Ratsmitglieder – Franz Grüter (SVP) oder Jaqueline Badran (SP) – die über ein Profil verfügen, aber nichts posten.
Facebook immer noch Spitzenreiter
Hingegen verfügen 92 Prozent der Nationalräte über ein Facebook-Profil. 87 Prozent bewirtschaften dieses aktiv – ähnlich wie auch auf X. Drei von vier Ratsmitgliedern haben einen LinkedIn-Account, aber nur etwas mehr als die Hälfte posten darauf. Zudem scheint die Plattform vor allem bei den liberalen Parteien, der FDP und der GLP, beliebt zu sein.
Auf Instagram sind bloss 6 von 10 Mitglieder aktiv. Fünf Nationalräte verzichten vollkommen auf eine Präsenz in sozialen Medien.
Für Agentur «flin» hält fest: Die meisten erneut kandidierenden Nationalratsmitglieder sind auf Facebook, X oder Instagram aktiv. Hingegen sind fast keine dieser Politiker auf TikTok oder YouTube unterwegs: vergebenes Potenzial, heisst es in der Studie.
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Denn laut der neusten XEIT-Social-Media-Studie verbringen Schweizerinnen und Schweizer nach Instagram am meisten Zeit auf YouTube. Und auf Rang vier steht TikTok, noch vor LinkedIn und X.
Die Nationalräte politisieren also online vor allem am jüngeren Publikum vorbei: 50 Prozent der Schweizer TikTok-User- und Userinnen sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. Weltweit sind über 35 Prozent der Youtube-User und Userinnen zwischen 18 und 34 Jahre alt.