Beat Jans (SP/BS) kandidiert als Nachfolger von Alain Berset

Er ist der vierte Mann: Der Basler Regierungspräsident Beat Jans will Bundesrat und Nachfolger von Alain Berset werden.

Beat Jans, Regierungspräsident des Kantons Basel Stadt, spricht an der Delegiertenversammlung der SP Schweiz, am Samstag, 29. Oktober 2022, in Basel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Beat Jans (SP/BS) kündigt seine Bundesratskandidatur an.
  • Der SPler war 10 Jahre lang Nationalrat und ist aktuell Basler Regierungspräsident.
  • Jans gilt schon länger als Top-Favorit.

Kurz nach der Ankündigung von Bundespräsident Alain Berset, nicht zur Wiederwahl anzutreten, galt er als Favorit für die Nachfolge: Beat Jans, für die SP von 2010 bis 2020 im Nationalrat. Aktuell ist er Regierungspräsident von Basel-Stadt und hat damit auch Exekutiv-Erfahrung vorzuweisen.

Vierter SP-Kandidat

Heute nun hat Jans offiziell seine Kandidatur bekanntgeben. «Ich habe mich entschieden, mich als Bundesrat zu bewerben, und tue dies mit grosser Motivation.» Er habe lange überlegt, unter anderem auch, weil er seinen jetzigen Beruf überaus liebe – «Regierungs- und Stadtpräsident einer wunderbaren Ecke der Schweiz.» So gesehen gelte: «Meine Kandidatur ist ein Angebot.»

Damit ist der 59-Jährige nach dem ebenfalls aus Basel stammenden Mustafa Atici, dem Zürcher Daniel Jositsch und dem Berner Matthias Aebischer der vierte Kandidat.

Trifft den richtigen Ton: Am Parteitag im Oktober 202 singt Beat Jans ein Abschiedslied für den scheidenden Parteipräsidenten Christian Levrat. - keystone

Dass er als bislang letzter seinen Hut in den Ring wirft, gilt traditionellerweise als Vorteil. Denn Bundesratswahlen wird nachgesagt: «Wer sich zuerst bewegt, verliert.» Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, aber nicht nur deshalb dürfte die Kandidatur von Mustafa Atici chancenlos sein. Weiterhin offen ist, ob andere wie SP-Co-Präsident Cédric Wermuth oder der Bündner Nationalrat Jon Pult kandidieren.

Beat Jans erfüllt (fast) alle Kriterien

Viele im Parlament werden sich noch an Beat Jans erinnern; der Nachteil, nicht zu den «Aktiven» zu gehören, dürfte damit klein sein. Jans gilt parteiintern keineswegs als Abweichler, geniesst aber trotzdem Sympathien bei den Bürgerlichen. Gleiches gilt allerdings auch für Daniel Jositsch und Matthias Aebischer.

Beat Jans (Mitte) diskutiert mit dem damaligen CVP-Nationalrat Guillaume Barazzone (links) und FDP-Vertreter Olivier Feller (rechts) an der Sondersession vom Mai 2019. - keystone

Jositsch hat sich indes bei seiner letzten Kandidatur, als er trotz Geschlechtervorgabe «weiblich» Nachfolger von Simonetta Sommaruga werden wollte, bei der SP nicht gerade viele Freundinnen gemacht. Matthias Aebischer wiederum hat den Nachteil, aus dem gleichen Kanton wie der Berner Oberländer Albert Rösti zu kommen.

Als Basler würde umgekehrt Beat Jans den jahrelangen Ruf nach einer Nordwestschweizer Vertretung im Bundesrat erfüllen. Dass er auch noch eine Grossstadt vertritt, kann dabei sicher nicht schaden. Aktuell besteht die Landesregierung hauptsächlich aus Landeiern: Karin Keller-Sutter steuert den grössten Wohnort bei, mit Wil SG und knapp 25'000 Einwohnern.