Wahlen 2023: Misserfolg für SVP-Nationalratskandidatin Maria Wegelin
Die ehemalige Winterthurer Parteipräsidentin war wegen der Zusammenarbeit mit der rechtsextremen «Jungen Tat» in Verruf geraten.
Die Winterthurer SVP-Nationalratskandidatin Maria Wegelin hat die Wahl nicht geschafft. Sie geriet landesweit in die Schlagzeilen, weil sie im Wahlkampf mit zwei vorbestraften Mitgliedern der rechtsextremen «Jungen Tat» zusammenarbeitete.
Wegelin holte 108'246 Stimmen und landete damit auf dem 30. Platz. Angetreten war sie auf dem 29. Platz. Sie habe zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe noch nie von der Gruppierung «Junge Tat» gehört, beteuerte Wegelin in Interviews. Die beiden jungen Männer seien ihr sympathisch gewesen, zudem habe es Gemeinsamkeiten gegeben.
Abgabe des Amts als Parteipräsidentin
Nachdem bekannt wurde, dass Rechtsextreme ihre Auftritte auf Social Media betreuen, musste Wegelin ihr Amt als Winterthurer Parteipräsidentin einstweilen abgeben. Am 31. Oktober wird die Winterthurer SVP an einer ausserordentlichen Versammlung entscheiden, ob sie dieses wieder aufnimmt oder nicht.
Der Hauseigentümerverband Winterthur (HEV) zog seine Unterstützung für Wegelin hingegen zurück. Er rief sie dazu auf, sich von der «Jungen Tat» zu distanzieren. Dies tat sie jedoch nicht. In einem Video betonte sie, dass sie sich von niemandem vorschreiben lassen, mit wem sie zusammenarbeite.
Die «Junge Tat» steht unter Beobachtung der Bundespolizei (Fedpol). Gegen Mitglieder dieser rechtsextremen Gruppierung laufen mehrere Verfahren. Bekanntheit erlangte die «Junge Tat» etwa 2022, als sie eine Veranstaltung störte, bei der Dragqueens Kindern vorlesen.