Afrikanische Union lehnt Trumps Nahost-Plan ab
Die Afrikanische Union (AU) hat den Nahost-Plan von US-Präsident Donald Trump als unrechtmässig abgelehnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Proteste in Marokko und Tunesien gegen US-Plan.
Der Plan trete «die Rechte des palästinensischen Volkes mit Füssen», sagte der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki Mahamat, bei einem Gipfeltreffen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. Der Ende Januar vorgestellte US-Plan sei die «x-te Verletzung mehrerer Resolutionen der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union».
Der scheidende AU-Vorsitzende, der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi, sagte in seiner Rede, dass «die palästinensische Sache immer in den Herzen und Köpfen der Menschen in Afrika sein wird». Sein Nachfolger, der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, verglich die Vorschläge von Trump mit den Vorschriften, die während der Apartheid in seinem Land galten.
In Marokkos Hauptstadt Rabat gingen unterdessen tausende Menschen gegen Trumps Nahost-Plan auf die Strasse. Die Demonstranten forderten den Boykott von US-Produkten und riefen «Lang lebe Palästina», während sie palästinensische Flaggen schwenkten. Auch in Tunesien versammelten sich hunderte Menschen in der östlichen Stadt Sfax, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete.
Trumps Nahost-Plan sieht eine «realistische Zwei-Staaten-Lösung» mit Jerusalem als «ungeteilter Hauptstadt» Israels vor. Die Palästinenser sollen dem Plan zufolge unter Bedingungen die Möglichkeit erhalten, einen eigenen Staat zu gründen - allerdings ohne das strategisch und wirtschaftlich wichtige Jordantal im Westjordanland und ohne Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Die Palästinenser hatten Trumps Plan umgehend abgelehnt.