Deutsche Gewerkschaft will Förderung von E-Autos

Die Industriegewerkschaft IG Metall hat sich mit einer Forderung an die deutsche Bundesregierung gewandt: Ein Förderpaket für E-Autos soll die Wende in der Automobilindustrie sicherstellen.

Ein Sprecher der IG Metall äusserte gegenüber der «Bild am Sonntag»: «Das würde den Herstellern und den Zulieferern, die ja schon Milliarden in die E-Mobilität investiert haben, helfen und so Arbeitsplätze sichern. Es wäre gleichzeitig ein Konjunkturprogramm wie auch eine industriepolitische Fitness-Spritze für den notwendigen Umbau der Automobilindustrie.»

Wie die «Zeit» berichtet, hatten sich zuvor bereits SPD-Politiker für eine Umtauschprämie stark gemacht: 6000 Euro (knapp 5700 Franken) solle es für diejenigen geben, die ihren Verbrenner abschaffen und sich dafür ein Elektroauto zulegen. Die CDU lehnt diesen Vorschlag jedoch ab.

Greenpeace schlug unterdes eine Prämie für die Anschaffung eines Elektroautos vor und empfahl eine Neuzulassungssteuer für schwere Verbrenner. Letztere würde die Prämienzahlungen dann wieder ausgleichen, gleichzeitig aber den Wechsel in die E-Mobilität fördern. Die Umweltschutzorganisation erörterte, dass es so gelingen könne, das Ziel von 15 Millionen E-Autos auf Deutschlands Strassen bis 2030 zu erreichen.

Auch könnten so die europäischen Abgasgrenzwerte eingehalten werden. Die Klima-Allianz Deutschland schlägt eine «sozial gestaffelte Kaufprämie» vor.

Wirtschaftsminister Robert Habeck wird am Montag mit Vertretern der Industrie einen Autogipfel abhalten. Im Raum stehen auch staatliche Zuschläge beim E-Leasing bei geringem Einkommen sowie Förderungen von Ladeboxen, Speichern und Ladesäulen, schreibt «ZDF».

Der Markt um die Elektroautos brach zuletzt in ganz Europa ein: Die Nachfrage fiel im August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ganze 44 Prozent, wie der Verband der europäischen Automobilhersteller mitteilte. In Deutschland sank die Zahl der Elektroauto-Neuzulassungen sogar um knapp 70 Prozent.