Die Jangtse-Riesenweichschildkröte steht kurz vor dem Aussterben
Am Samstag ist in China die zweitletzte Jangtse-Riesenweichschildkröte in Gefangenschaft gestorben. In freier Wildbahn gibt es wohl noch zwei Exemplare.
Das Wichtigste in Kürze
- Die viertletzte Jangtse-Riesenweichschildkröte ist in einem chinesischen Zoo gestorben.
- Zuvor hatten Wärter noch versucht, das Tier künstlich zu befruchten.
- Der Zoo hält noch ein Männchen. Das Geschlecht der beiden wilden Exemplare ist unbekannt.
Die seltenste Schildkröten-Art der Welt steht kurz vor dem Aussterben. Das viertletzte Exemplar der Jangtse-Riesenweichschildkröten starb am Samstag in einem Zoo im chinesischen Suzhou, wie die Zeitung «Suzhou Daily» berichtete.
Noch am Freitag hatten Zoo-Mitarbeiter vergeblich versucht, das etwa 90-jährige Weibchen künstlich zu befruchten. Dafür hatten sie Sperma eines ebenfalls im Tierpark gehaltenen Männchen verwendet.
Zuvor waren bereits Versuche gescheitert, auf natürliche Weise für Schildkröten-Nachwuchs in dem Zoo zu sorgen. Das Männchen ist bereits mehr als 100 Jahre alt.
In der Wildnis gibt es womöglich noch zwei Jangtse-Riesenweichschildkröten
Experten gehen davon aus, dass noch zwei weitere Jangtse-Riesenweichschildkröten existieren. Diese sollen in freier Wildbahn in Vietnam leben. Um welche Geschlechter es sich handelt, ist unklar.
Jangtse-Riesenweichschildkröten sind die grössten Süsswasser-Schildkröten der Welt. Sie werden bis zu 100 Zentimeter lang und kommen auf ein Gewicht von bis zu 100 Kilo. Ihr natürlicher Lebensraum waren der Jangtse-Fluss und andere Binnengewässer Chinas.
Wegen jahrhundertelanger Bejagung und dem Bau von Staudämmen wurde die Tierart an den Rand des Aussterbens gebracht. Mitschuldig sind auch die Umweltverschmutzung und der Schiffsverkehr.