Mike Pompeo reist nicht nach Nordkorea wegen Anfeindung

Donald Trump sagte die Nordkorea-Reise seines Aussenministers offenbar wegen eines feindlichen Briefs der Pjöngjang-Regierung ab.

US-Präsident Donald Trump (r.) flüstert dem US-Aussenminister Mike Pompeo bei einer Kabinettssitzung im Weissen Haus in Washington etwas ins Ohr. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor wenigen Tagen sagte Donald Trump den Nordkorea-Besuch Pompeos ab.
  • Schuld war anscheinend ein feindlicher Brief der dortigen Regierung.

Die «Washington Post» berichtete am Montag, US-Aussenminister Mike Pompeo habe am Freitag einen Brief des Zentralkomitee-Vizevorsitzenden der nordkoreanischen Regierungspartei bekommen. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf US-Regierungsvertreter. US-Präsident Donald Trump habe daraufhin nun die Nordkorea-Reise Pompeos einem Zeitungsbericht zufolge abgesagt.

Der genaue Inhalt des Schreibens sei nicht klar, aber die Botschaft sei so streitlustig gewesen, dass sich Trump und Pompeo zur Absage der für diese Woche geplanten Reise entschlossen hätten. Das US-Präsidialamt verwies für eine Stellungnahme zu dem Bericht auf das Aussenministerium, das sich zunächst nicht äusserte.

Mit der Absage der Reise räumte Trump erstmals öffentlich ein, dass seine Bemühungen, Nordkorea von dessen Atomprogramm abzubringen, seit dem Gipfel mit Machthaber Kim Jong Un im Juni auf der Stelle treten.

«Doppeltes Spiel»

Die staatlich kontrollierte Zeitung «Rodong Sinmun» wiederum warf der US-Regierung am Sonntag ein «doppeltes Spiel» vor. Während diese sich vordergründig um Dialog bemühe, engagiere sie sich zugleich in geheimen Militärübungen.

So bereiteten sich in Japan stationierte US-Spezialeinheiten auf einen Überfall auf die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang vor. Das Blatt sprach von Plänen für ein «Verbrechen» und berief sich auf ein südkoreanisches Medium.

Das Verteidigungsministerium in Tokio erklärte heute Dienstag, Nordkoreas militärische Aktivitäten stellten immer noch die grösste Bedrohung für Japan dar.