«Operation Aurora»: Trump will Massenabschiebungen durchführen

Donald Trump kündigte an, massiv gegen ausländische Bandenmitglieder vorgehen zu wollen. Um Ausländer auszuweisen, will er ein altes Gesetz reaktivieren.

Die Fernseh-Debatte mit Trump wird in einem Asyllager in Mexico auf den Fernseher übertragen. (Archivbild) - keystone

Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump (78) hat in seinem Wahlkampf drastische Massnahmen angekündigt. Damit will der Republikaner gegen Bandenmitglieder aus dem Ausland vorgehen.

Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Aurora, Colorado, richtete der 78-Jährige deutliche Worte gegen Migranten: Er warf ihnen vor, das Land durch das Einschleppen ansteckender Krankheiten zu «infizieren».

«Jagen, verhaften und abschieben»

Zu den Massnahmen bezüglich Banden äusserte er: «Wir werden Elitetruppen des Grenzschutzes und der Bundespolizei losschicken.»

So wolle er «jedes einzelne illegale Bandenmitglied jagen, verhaften und abschieben, bis kein einziges mehr im Land ist».

Trump wählt bewusst Aurora als Ort für Kundgebung

Der Ort Aurora war im August in die Schlagzeilen geraten, nachdem dort zahlreiche venezolanische Migranten aus einem Apartmentkomplex ausziehen mussten. Die Stadt liess das Gebäude wegen Sicherheitsmängeln und Hygieneverstössen räumen.

Zeitgleich sorgten Berichte über die mutmassliche Präsenz der venezolanischen Gang «Tren de Aragua» in dem Wohnkomplex für Aufsehen.

Trump spricht in Aurora über Massenabschiebungen. - keystone

Der republikanische Bürgermeister der Stadt, Mike Coffman, sagte damals, seine Stadt werde nicht von venezolanischen Banden kontrolliert, auch keine Wohnkomplexe.

Trump hingegen behauptete bei seinem Auftritt genau dies und versprach, «die Beseitigung der unzivilisierten Banden» zu beschleunigen. Er werde Aurora «retten» und jede Stadt, «die überfallen und erobert wurde».

Er habe auf diesen Tag gewartet, endlich in Aurora zu sein, sagte Trump, «um die Aufmerksamkeit der Welt zu wecken».

Forderung nach Todesstrafe und Reaktivierung von Kriegsgesetz

Sollten Kriminelle nach ihrer Abschiebung versuchen, in die USA zurückzukehren, drohe ihnen «automatisch zehn Jahre Gefängnis ohne Bewährung», sagte Trump. Er fordere auch die «Todesstrafe für jeden Migranten, der einen amerikanischen Bürger tötet».

Und um Abschiebungen zu erleichtern, wolle er ein Gesetz aus dem fernen Jahr 1798 in Kraft setzen: Dieses erlaube dem Präsidenten, jeden Ausländer auszuweisen, der aus einem Land kommt, mit dem die USA im Krieg sind.

Kamala Harris will das Land nach eigenen Angaben wieder einen. (Archivbild) - keystone

Trump warf Präsident Joe Biden und dessen Vizepräsidentin Kamala Harris Versagen vor. «Sie ruinieren unser Land.»

Harris will als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten den Wiedereinzug Trumps in Weisse Haus verhindern. Als Vize war sie auch für das Thema Migration verantwortlich.

In weniger als einem Monat, am 5. November, findet in den USA die Präsidentschaftswahl statt.