Jürg Grossen (GLP): Schweizer Stromversorgung: Absolutes Rekordjahr!

Nationalrat Jürg Grossen (GLP) blickt auf die Schweizer Stromversorgung 2024 zurück und schaut ebenso in die Zukunft. Er sieht die Schweiz gut aufgestellt.

Jürg Grossen
Jürg Grossen ist Unternehmer und Nationalrat GLP. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • 2024 war für die Schweizer Stromversorgung ein Rekordjahr, sagt Jürg Grossen (GLP).
  • Es wurde deutlich mehr Strom produziert als die Schweiz verbraucht.
  • Die Schweizer Stromversorgung ist heute gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet.

Die Schweizer Stromversorgung hat im Jahr 2024 ein Rekordjahr erlebt. Mit einer Produktion von über 80 Terawattstunden (TWh) wurde ein neuer Höchstwert erreicht, der deutlich über dem aktuellen Verbrauch liegt und bereits heute den erwarteten Bedarf von 2050 mehr als abdeckt.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen stieg im dritten Quartal auf einen Rekordanteil (Archivbild).
Die Stromerzeugung in der Schweiz hat 2024 ein neues Rekordhoch erreicht, sagt GLP-Nationalrat Jürg Grossen. (Archivbild) - Peter Kneffel/dpa

Dieser Erfolg basiert auf einem starken Ausbau der Solarenergie, sowie der stark gesteigerten Produktion der Speicherwasserkraft. Dank des Ausbaus des «Dreamteams» Wasserkraft und Solar, können wir sämtliche Schweizer Atomkraftwerke vor 2050 abstellen, müssen keine neuen bauen – und werden das Netto-Null-Ziel dennoch erreichen.

Die Stromversorgung ist jederzeit gesichert, ein neues Stromabkommen mit der EU würde zusätzliche Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile bringen. Meinen Weg schlage ich mit der Roadmap Grossen vor.

Speicherwasserkraft: Schlüssel für eine sichere Versorgung

Speicherwasserkraftwerke spielen eine zentrale Rolle für die sichere Stromversorgung der Schweiz, insbesondere in den Wintermonaten.

Sie können flexibel Strom bereitstellen und Schwankungen ausgleichen, die durch unregelmässige Produktion von Solar-, Wind- und Flusswasserkraft entstehen.

Engadin Kraftwerk
Ein Speichsee für die Stromerzeugung im Engadin. - Keystone

Diese Flexibilität ist entscheidend, um Versorgungssicherheit auch bei stark wechselnder Nachfrage oder Produktionsausfällen zu gewährleisten. Speicherwasserkraft bleibt ein Eckpfeiler des künftigen Energiemixes.

Stromproduktion und Verbrauch 2024

Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz über 80 Terawattstunden (TWh) Strom produziert – ein absoluter Rekord. Diese Menge entspricht bereits mehr als dem erwarteten Stromverbrauch des Jahres 2050.

Der tatsächliche Endverbrauch lag bei rund 57 TWh. Damit wurde deutlich mehr Strom produziert, als im Inland benötigt wurde. Rund 14 TWh wurden exportiert. Ein Teil der überschüssigen Produktion wurde zudem für Pumpspeicherung genutzt oder ging durch Übertragungsverluste verloren.

Ein wichtiger Treiber dieses Rekordjahres war die Solarenergie. Mit einer Produktion von 6 TWh trug sie wesentlich zum Produktionsrekord bei.

Das neue Stromgesetz sieht einen starken Ausbau der Solarenergie vor, was die Flexibilität der Versorgung weiter verbessert und die Unabhängigkeit von Importen erhöht, auch im Winter.

Atomkraftwerke und künftiger Strommix

Atomkraftwerke liefern konstanten Bandstrom, der nicht zum zukünftigen Energiemix aus erneuerbaren Quellen passt.

Dank hoher Produktionskapazität aus erneuerbaren Energien bleibt die Versorgung in zwanzig Jahren auch ohne neue AKWs gewährleistet.

Daher ist eine Aufhebung des Neubauverbots für Atomkraftwerke nicht erforderlich. Der Fokus muss wie mit dem Stromgesetz beschlossen auf dem Ausbau erneuerbarer Energien und Speichertechnologien liegen.

EU-Stromabkommen: Mehr Sicherheit und Wirtschaftlichkeit

Ein neues Stromabkommen mit der EU, wie es der Bundesrat vorschlägt, sorgt für zusätzliche Stabilität und Sicherheit in der Versorgung.

Es ermöglicht einen einfacheren grenzüberschreitenden Stromhandel, verbessert die Netzstabilität und trägt zu günstigeren Strompreisen für Konsumenten bei.

Die Schweiz ist gut aufgestellt

Die Schweizer Stromversorgung ist heute gut auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Speicherwasserkraft ergänzt neue erneuerbare Energien zuverlässig und sichert eine ganzjährig stabile Versorgung.

Mit der bereits heute sehr hohen Stromproduktion kann die Schweiz auch bei steigendem Verbrauch flexibel reagieren. Solarenergie spielt dabei eine zentrale Rolle.

Lebst du Energiebewusst?

Zudem bringt das Stromabkommen mit der EU zusätzliche Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Atomkraftwerke werden wie vom Volk beschlossen vor 2050 verzichtbar.

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Zum Autor: Jürg Grossen (*1969) ist Nationalrat und Präsident der GLP. Grossen ist von Beruf Elektroplaner und seit 1994 Unternehmer.

Kommentare

User #6289 (nicht angemeldet)

Grossen wahr schon immer ein Träumer

User #4165 (nicht angemeldet)

Er meinte die Preise...sonst nichts.

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