Prozess zu Pariser Anschlägen vom November 2015 rückt ein weiteres Stück näher

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Frankreich,

Mehr als vier Jahre nach den Pariser Anschlägen vom November 2015 mit 130 Toten ist der Prozess gegen eine Reihe von Verdächtigen ein weiteres Stück näher gerückt.

Blumen vor dem Konzertsaal Bataclan, wo die Extremisten 90 Menschen töteten
Blumen vor dem Konzertsaal Bataclan, wo die Extremisten 90 Menschen töteten - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Richter ordnen Verfahren gegen eine Reihe von Verdächtigen an.

Französische Richter ordneten am Montagabend den Prozess gegen den einzigen überlebenden Attentäter Salah Abdeslam und 19 weitere Verdächtige an. Der formale Schritt erfolgte, nachdem die Staatsanwaltschaft im November ihre umfassenden Ermittlungen zu den Anschlägen abgeschlossen hatte.

Zu den Anschlägen hatte sich die der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt. Am Abend des 13. November 2015 hatten sich während eines Fussballspiels Deutschland gegen Frankreich zunächst drei Selbstmordattentäter vor dem Stadion nördlich von Paris in die Luft gesprengt. Anschliessend überfielen Terrorkommandos den Pariser Konzertsaal Bataclan und mehrere Restaurants und Bars mit Kalaschnikows.

Der Prozess soll voraussichtlich im Januar 2021 beginnen und sechs Monate dauern. An dem Mammutverfahren sollen 1765 Kläger teilnehmen, viele von ihnen sind Angehörige der Opfer. Elf der Angeklagten befinden sich in Frankreich in Untersuchungshaft, darunter Abdeslam. Drei andere befinden sich unter Aufsicht der französischen Justiz. Gegen sechs weitere liegen internationale Haftbefehle vor.

Bei drei der Gesuchten gehen die Ermittler jedoch davon aus, dass sie tot sind, darunter bei dem «Emir» des IS, Oussama Atar. Er soll von Syrien aus die Anschläge in Paris sowie auch die Angriffe vom März 2016 in Brüssel mit 35 Toten koordiniert haben. Ein weiterer der Verdächtigen, gegen die ein Haftbefehl vorliegt, ist in der Türkei in Haft.

In dem Prozess drohen den Angeklagten lebenslange Haftstrafen wegen Mordes, Bildung einer Terrorgruppe und Freiheitsberaubung. Im Mittelpunkt steht Abdeslam, ein Franzose mit marokkanischen Wurzeln. Er hat die Beteiligung an den Anschlägen gestanden, verweigert aber ansonsten die Aussage und befindet sich in Einzelhaft.

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