Trump wirft Pharmaindustrie bewusste Verzögerung vor
US-Präsident Donald Trump hat der Pharmaindustrie vorgeworfen, die Veröffentlichung von Daten zum künftigen Corona-Impfstoff bewusst verzögert zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump wirft dem Pharma-Konzern Pfizer vor, in den Wahlbetrug verstrickt zu sein.
- Das Unternehmen habe die Daten zum Corona-Impfstoff absichtlich verzögert veröffentlicht.
US-Präsident Donald Trump hat der Pharmaindustrie vorgeworfen, die Veröffentlichung von Daten zu seinem künftigen Corona-Impfstoff bewusst verzögert zu haben. Ziel sei gewesen, ihm bei der Wahl zu schaden.
«Pfizer und andere haben sogar beschlossen, die Ergebnisse ihrer Impfstoffe nicht zu prüfen, in anderen Worten: erst direkt nach der Wahl einen Impfstoff herauszubringen», sagte Trump am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. «Sie haben gewartet und gewartet und gewartet.»
Daten hätten im Oktober publiziert werden sollen
Ursprünglich hätten die Pharmakonzerne ihre Daten im Oktober vorlegen wollen, sagte Trump. «Aber sie haben beschlossen, es zu verschieben.» Grund seien seine Pläne für eine Absenkung der Arzneimittelkosten, die er am Freitag vorstellte, sagte Trump. Er habe damit die Pharmabranche gegen sich aufgebracht.
Hätten die Pharmaindustrie schon vor der Präsidentschaftswahl vom 3. November ihre guten Ergebnisse zur Wirksamkeit ihrer Impfstoff-Kandidaten bekanntgegeben, hätte das «wahrscheinlich einen Einfluss» auf die Wahl gehabt, sagte Trump. Er behauptete zugleich erneut, in Wirklichkeit habe ohnehin er die Wahl gewonnen.
Pfizer und das deutsche Partnerunternehmen Biontech hatten am 9. November verkündet, dass ihr Corona-Impfstoff-Kandidat eine Wirksamkeit von über 90 Prozent besitze. Am 16. November dann erklärte die US-Biotech-Firma Moderna, ihr Impfstoff-Kandidat habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent.
Wahlniederlage nicht eingestanden
Pfizer und Biontech reichten am Freitag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einen Antrag auf eine Notfallzulassung ein.
Trump sagte am Freitag, schon im Wahlkampf habe die Pharmaindustrie «Millionen von Dollar» für Werbung gegen ihn ausgegeben. «Wir hatten Big Pharma gegen uns.» Er sprach von «korrupten Spielen». Fragen von Journalisten beantwortete der abgewählte Präsident nicht.
Trump hat seine Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden bislang nicht eingestanden. Der Amtsinhaber spricht von angeblichem Wahlbetrug. Wahlbehörden und Experten widersprechen entschieden und betonen, Biden habe die Wahl rechtmässig gewonnen.