Stadt Luzern

Luzerner Kantonsrat beschleunigt Ausbau der Windkraftanlagen

Keystone-SDA Regional
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Luzern,

Der Kanton Luzern schafft kantonales Plangenehmigungsverfahren für Windkraftanlagen und Reservekraftwerke.

Die BKW hat ihr Windkraft-Portfolio in Italien weiter ausgebaut. (Symbolbild)
Windkraft. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/ARNE DEDERT

Im Kanton Luzern wird für grosse Windkraftanlagen und für Reservekraftwerke ein kantonales Plangenehmigungsverfahren geschaffen. Dies hat der Kantonsrat am Montag beschlossen. Damit entfällt für solche Anlagen die Bewilligung der Standortgemeinde.

Das Parlament hiess nach zweiter Lesung eine Revision des Planungs- und Baugesetzes mit 83 zu 27 Stimmen gut. Dagegen votierte die SVP. Parteipräsidentin Angela Lüthold kündigte das Referendum an.

Mit dem kantonalen Plangenehmigungsverfahren soll der Ausbau der Windenergie beschleunigt werden. Kommunale Verfahren haben gemäss der Parlamentsmehrheit den Nachteil, dass Einzelinteressen in der Standortgemeinden grosse Projekte, die von einem öffentlichen Interesse seien, verzögern oder verhindern könnten.

Kantonale Plangenehmigungsverfahren gibt es auch im Strassenbau. Zu diskutieren gab die nicht unumstrittene Windkraft im Gegensatz zur ersten Lesung in der zweiten Beratung nicht mehr.

Eine Versicherung gegen Stromknappheit

Einen Antrag gab es aber zu einem möglichen Reservekraftwerk. Dieses soll im Winter für den Fall, dass es zu wenig Strom gibt, zur Verfügung stehen.

Sara Muff (SP) war dagegen, dass ein kantonales Plangenehmigungsverfahren für Reservekraftwerke im Gesetz verankert werde. Das Geld werde besser in erneuerbare Energien investiert als in solche Kraftwerke, sagte sie.

Sara Muff SP
Sara Muff (SP) sprach sich dagegen aus, ein kantonales Plangenehmigungsverfahren für Reservekraftwerke im Gesetz zu verankern. - zVg

Regierungsrat Fabian Peter (FDP) sagte, derzeit gebe es im Kanton Luzern keinen Standort für ein Reservekraftwerk. Der neue Gesetzesartikel sei aber wichtig für den «Fall der Fälle», im Wissen, dass das Kraftwerk hoffentlich nie gebraucht wird.

Ein Reservekraftwerk sei eine Art Versicherung und würde nur wenige Stunden pro Jahr laufen.

Der Kantonsrat bestätigte das Plangenehmigungsverfahren für Reservekraftewerk mit 82 zu 26 Stimmen.

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Kommentare

User #5723 (nicht angemeldet)

Müssen 151 Windkraftanlagen, deren Errichtung mehr als 1,1 Milliarden Euro gekostet hat, abgerissen werden, weil sie die Rentierzucht der indigenen Samen beeinträchtigen? Das ist jedenfalls die wahrscheinliche Konsequenz eines Urteils, das Norwegens Oberster Gerichtshof am Montag verkündete. Ihre Einwirkung auf die Kultur der Samen verletze deren Menschenrechte. Es liege ein Verstoß gegen den auch „UN-Zivilpakt“ genannten „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ vor. Dessen Artikel 27 verbrieft einen umfassenden Schutz der Kultur ethnischer, sprachlicher und religiöser Minderheiten. Dass der Bau und der Betrieb dieser Anlagen einen massiven Eingriff in die Rentierzucht und damit die Lebensgrundlage und Kultur der Samen darstellt, gestand seinerzeit auch die Genehmigung zu. Aber sie ging davon aus, dass der Bau vertretbar sei, wenn den Samen für Mehrarbeit und Mindereinnahmen von den Windkraftbetreibern angemessener Schadenersatz gezahlt würde. Windkraftanlagen schaden Mensch,Tier und Natur.

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