Keine Ausnahme: EM-Stadion München ohne Regenbogenfarben
Die Münchner EM-Arena sollte im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn als Zeichen der Toleranz in den Regenbogen-Farbe leuchten. Die UEFA hat die Aktion verboten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Münchner Allianz Arena darf gegen Ungarn nicht in den Regenbogenfarben leuchten.
- Das hat die UEFA und das EM-Organisationskomitee entschieden.
- Zuvor hatten sich Bayerns Oberbürgermeister und der Ministerpräsident dafür ausgesprochen.
Das EM-Stadion in München soll beim Gruppenfinale der deutschen Fussball-Nationalmannschaft gegen Ungarn nach Informationen der «Bild»-Zeitung nicht in Regenbogenfarben leuchten.
Darauf hätten sich die Europäische Fussball-Union und das EM-Organisationskomitee verständigt, hiess es in einem Bericht. Stattdessen solle die Arena wie vorgesehen in den Farben der UEFA und der teilnehmenden Nationen leuchten.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte sich in einem Schreiben an die UEFA und den Deutschen Fussball-Bund für eine Ausnahmegenehmigung stark gemacht, um «ein weithin sichtbares Signal für unser gemeinsames Werteverständnis» zu senden.
Er appelliere an die UEFA, «sich (...) nachdrücklich und sichtbar für Toleranz und Gleichstellung einzusetzen», hiess es darin. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) befürwortete die Aktion.
Keine Ausnahme für München
DFB, OK und UEFA konnten sich laut dem Bericht vom Montagabend letztlich nicht dazu durchringen. «Die UEFA gibt ein einheitliches Stadiondesign vor. Und es gibt gute Gründe, dieses einheitliche Stadiondesign auch zu leben. Vielleicht muss man die Beleuchtung nicht unbedingt am Spieltag Mittwoch festmachen», sagte DFB-Pressesprecher Jens Grittner am Montag dazu.
Nach Angaben der «Bild-Zeitung» soll die Münchner Arena am 28. Juni, dem Christopher Street Day, in den Regenbogenfarben erstrahlen. An diesem Tag findet in der bayerischen Metropole allerdings kein EM-Spiel statt.
Hintergrund des geplanten Protestes ist ein Gesetz in Ungarn, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt und das erst am Dienstag vom ungarischen Parlament gebilligt wurde.
Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fussball-EM in Deutschland bei der Partie gegen die Magyaren geworden.