Reporter ohne Grenzen rät Medien zur Vorsicht bei Olympia

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat den ausländischen Medien bei der Berichterstattung von den Olympischen Winterspielen zur Vorsicht geraten.

Reporter ohne Grenzen warnt vor den Manipulationsversuchen des Regimes bei den Winterspielen in China. Foto: Zhang Chenlin/XinHua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Vom 4. bis 20 Februar finden in Peking die Olympischen Winterspiele statt.
  • Im Vorfeld werden ausländische Medienschaffenden gewarnt.
  • Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat einen Empfehlungskatalog veröffentlicht.

So sollten Journalisten, die nach China reisen, keine Anwendungen herunterladen, «die es den chinesischen Behörden ermöglichen könnten, sie zu überwachen», wird in einem am 29. November veröffentlichten Statement («Medienvertreter müssen sich schützen») betont.

«Tun Sie alles, um die Gefahr von Druck von aussen, sei es aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen, zu vermeiden, und prangern Sie jede redaktionelle Einmischung unverzüglich an. Weisen Sie jede Aufforderung zu Zensur und Überwachung zurück», heisst es unter anderem.

Olympia biete Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping «eine wunderbare Gelegenheit, sein Image aufzupolieren und zu versuchen, über seine katastrophale Menschenrechtsbilanz hinwegzutäuschen – auch und gerade in Bezug auf die Presse- und Informationsfreiheit», sagte RSF-Geschäftsführer Christian Mihr laut Mitteilung.

Die Berichterstattung der Medien sei legitim, «aber sie müssen sich vor den Manipulationsversuchen des Regimes in Acht nehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Überwachung und möglichem Druck schützen». Auch der Deutsche Olympische Sportbund müsse «öffentlich und deutlich die Einhaltung von Pressefreiheit und Menschenrechten einfordern».

Laut Reporter ohne Grenzen sitzen in China «mindestens 127 Medienschaffende im Gefängnis – mehr als in jedem anderen Land der Welt. Das Land steht auf der Rangliste der Pressefreiheit 2021 auf Platz 177 von 180, nur zwei Plätze vor Nordkorea», heisst es in dem Aufruf der Nichtregierungs-Organisation.