Champions League in Saudi-Arabien? Verband will CL-Startplatz kaufen

Spielt künftig der Meister von Saudi-Arabien in der Champions League mit? Der saudische Verband verhandelt mit der UEFA über einen Fix-Startplatz ab 2024.

Spielt Cristiano Ronaldo mit Al-Nassr bald in der Champions League? - Al-Nassr FC

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UEFA könnte einen Champions-League-Startplatz an Saudi-Arabien verkaufen.
  • Künftig soll der saudische Meister in der europäischen Königsklasse spielen dürfen.
  • Der Einstieg könnte schon nächstes Jahr – mit der CL-Reform – erfolgen.

Spielt Cristiano Ronaldo mit Al-Nassr vielleicht doch noch einmal in der Champions League? Italienischen Medienberichten zufolge verhandelt der saudische Verband mit der UEFA über einen Fix-Startplatz in der Königsklasse. Schon ab 2024 soll der saudische Meister demnach in der europäischen Königsklasse mitspielen.

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Soll die UEFA einen Champions-League-Startplatz an Saudi-Arabien verkaufen?

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Wie «Calcio Finanza» berichtet, sollen die Verhandlungen bereits begonnen haben: So soll in Champions League zukünftig eine «Wild Card» für den Meister der Saudi Pro League reserviert sein. Ab der kommenden Saison wird die europäische Königsklasse auf 36 Teams aufgestockt, jedes Team trägt dann acht Gruppenspiele aus.

Wie viel ist ein Platz in der Champions League wert?

Und eines der vier neuen Tickets für die Königsklasse könnte nun nach Saudi-Arabien statt nach Europa wandern. Das würde die vier grossen Saudi-Clubs – Al-Hilal, Al-Nassr, Al-Ittihad und Al-Ahli – für Top-Spieler noch attraktiver machen. Neben den horrenden Saudi-Gehältern könnte man so doch noch in der europäischen Spitzenklasse spielen.

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Für die UEFA würde sich ein solcher Deal zumindest finanziell in jedem Fall lohnen. Der Wert eines Champions-League-Startplatzes ist schwer zu beziffern. Der europäische Verband würde sich einen solchen aber zweifellos jährlich im dreistelligen Millionen-Bereich bezahlen lassen.

Eine solche Summe würde die meisten Interessenten abschrecken – natürlich aber nicht Saudi-Arabien. Dank des Staatsfonds PIF stehen den vier grossen Clubs und dem Fussball-Verband praktisch unbegrenzte Mittel zur Verfügung. Der «Public Investment Fund» soll unfassbare 750 Milliarden Franken schwer sein.

Asiatischer Verband müsste grünes Licht geben

Unklar ist allerdings, ob sich die beiden betroffenen Kontinentalverbände tatsächlich einigen können. Denn neben der UEFA müsste auch der asiatische Verband AFC dem Wettbewerbs-Wechsel zustimmen. Für die Asien-CL wäre der Verlust des Saudi-Meisters nach der Transfer-Offensive ein herber Schlag.

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Denkbar wäre aber, dass anstelle des Meisters der Vizemeister aus der Saudi Pro League in der asiatischen Spitzenklasse spielt. Finanzielle Anreize kann der saudische Verband den beiden Kontinental-Organisationen zweifellos bieten. Zudem halten sich hartnäckige Gerüchte, dass sich Saudi-Arabien um die Austragung eines CL-Finals beworben hat.