FC Bayern München holt gegen Paris Saint-Germain das Triple

Der FC Bayern München hat es wieder einmal allen gezeigt! Der Rekordmeister gewinnt dem CL-Final gegen Paris Saint-Germain und holt somit das zweite Triple der Vereinsgeschichte.

Nach dem Schlusspfiff brachen in Lissabon alle Dämme. In grenzenlosem Jubel reckte Manuel Neuer den silbernen Henkelpott in den Nachthimmel.

Um den Kapitän herum tanzten und sangen die Münchner zum Auftakt in eine lange Partynacht: «Campeones, Campeones, olé!» Der FC Bayern München ist einmal mehr Europas Fussball-König.

«Vielleicht hat es noch nie so Spass gemacht, in dieser Mannschaft zu spielen. Es ist ein Traum», sagte Neuer nach dem 1:0 am Sonntagabend, und Thomas Müller jubelte: «Das fühlt sich unglaublich an. Wir haben eine Reise hinter uns. Der Haufen ist Wahnsinn, von A bis Z».

Held des Abends war der in Paris geborene Kingsley Coman mit dem wichtigsten Tor seiner Karriere. Es war zudem das insgesamt 500. Treffer der Münchner in der Königsklasse.

Für Coman, der bei PSG ausgebildet wurde und dort auch als 16-Jähriger sein Profidebüt gefeiert hatte, ganz speziell. «Ich bin sehr, sehr glücklich. Das ist ein unglaublicher Abend», sagte der Franzose.

Trainer Hansi Flick zeigte sich bei «Sky» «ganz stolz». «Dass die Mannschaft heute diesen Weg ganz konsequent gegangen ist, war einfach klasse. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir auch verdient gewonnen».

Flick hat übrigens in der ultra-langen und schwierigen Corona-Spielzeit in nicht einmal zehn Monaten gleich das Triple geholt. Dafür gab es auch Lob von Bundestrainer Joachim Löw, der die Selbstverständlichkeit und Lockerheit des Teams hervorhob. «Das ist die Handschrift von Hansi Flick!»

Der FC Bayern München stellte sich auf eine lange Partynacht ein, den Flick machte nach dem Sieg klar: «Ich habe keine Sperrstunde ausgerufen.» Die Corona-Krise macht allerdings auch der Mannschaft einen Strich durch die Feier-Rechnung.

Die Bayern hatten am Samstag angekündigt: Es wird nach der Rückkehr aus Portugal keine grösseren Feierlichkeiten in München geben. Die Sondermaschine mit dem Team an Bord soll am Montag gegen 16 Uhr am Flughafen München landen.

Mannschaft und Delegation würden mit Bussen direkt von einer Vorfeldposition am Flugzeug abgeholt, hiess es. Die Spieler des FC Bayern München würden nicht zu sehen sein.

Mit dieser Vorankündigung sollen Menschenansammlungen am Airport vermieden werden. Der Ablauf resultiere aus der strikten Einhaltung der allgemein gültigen Hygieneauflagen, so der Verein.

Das zweite Triple der Vereinsgeschichte ist natürlich auch für die Fans in München ein Grund zum Feiern. Corona hin oder her. Mit Mundschutz und Fanschal oder hupend im Auto haben Tausende Anhänger den Erfolg am späten Sonntagabend gefeiert.

Mehrere Tausend Fans kamen am späten Sonntagabend zur Leopoldstrasse in der Innenstadt. Die Strasse ist für Autokorsos bekannt und beliebt. Nicht immer wurden die geltenden Abstandsregeln eingehalten. Die Polizei war mit vielen Leuten im Einsatz.

Auf den Bürgersteigen bildeten sich immer wieder grössere Gruppen von Menschen, die ausgelassen feierten, oft ohne Maske. In Bayern sind derzeit noch Sommerferien, weshalb einige am Montagmorgen weder zur Schule noch zur Arbeit müssen.

Mehr als 150 zusätzliche Einsatzkräfte im Vergleich zu einem durchschnittlichen Sonntagabend seien auf den Strassen. Die Polizei sprach aber von einer ruhigen Lage. «Im Grossen und Ganzen gibt es keine grösseren Probleme», sagte ein Sprecher.

Etwas weniger freudig sah die Lage in Paris aus. Dort kam es nach der PSG-Niederlage gegen den FC Bayern München am Sonntagabend zu Ausschreitungen. Die Polizei nahm 22 Menschen fest, wie die zuständige Präfektur in der Nacht zum Montag auf Twitter mitteilte.

Randalierende Fans hatten in der Nähe des Fussballstadions Parc des Princes sowie in der Champs Elysées ihrer Enttäuschung Luft gemacht. Um das Stadion herum kam es zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Diese setzte Tränengas gegen die mit Feuerwerkskörpern bewaffnete Menge ein. Entlang der Prachtstrasse Champs Elysées setzten Randalierer Fahrzeuge in Brand, zerbrachen Fensterscheiben und zerstörten Geschäfte.

Sehr emotional reagierte auch PSG-Superstar Neymar auf die Niederlage im CL-Finale gegen den FC Bayern München. Er weinte und war kaum mehr zu beruhigen. Nach dem Spiel teilte der brasilianische Nationalspieler dann ein Bibelzitat auf Twitter.

«Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten», schrieb der 28-Jährige. Dazu veröffentlichte er auf Instagram ein Foto von sich auf der Ersatzbank mit vor dem Gesicht gehaltener Hand.

Neymar hatte die Königsklasse im Jahr 2015 mit dem FC Barcelona gewonnen.