Fifa: Winzige Karibik-Insel zerrt Fussballweltverband vor Gericht

Der Fussballweltverband Fifa muss in einem kuriosen Fall vor Gericht. Eine kleine Karibik-Insel klagt – weil sie nicht aufgenommen wird!

Die kleine Karibik-Insel Bonaire legt sich mit der Fifa an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fifa sieht sich mit einem kuriosen Verfahren vor dem CAS konfrontiert.
  • Die Karibik-Insel Bonaire klagt gegen die Ablehnung ihres Aufnahmegesuchs.
  • Schon 2016 hatte Gibraltar mit einer ähnlichen Klage Erfolg vor dem Sportgerichtshof.

Vor Gericht findet sich der Fussballweltverband Fifa öfter mal wieder. Aktuell beschäftigt etwa die Affäre Lauber den Verband. Und dann sind da noch die Anschuldigungen rund um die Fussball-WM 2006.

Aktuell ist der Weltverband aber auch in eine ganz andere Rechtsstreitigkeit verstrickt. Und die entbehrt nicht einer gewissen Kuriosität. Denn die Fifa muss sich vor dem CAS mit einer winzigen Karibik-Insel anlegen.

Es geht um viel Geld

Die Insel Bonaire gehörte bis zu deren Auflösung 2010 zu den Niederländischen Antillen. Seither geniesst die 20'000-Einwohner-Insel den Status einer «Besonderen Gemeinde» von Holland. Und man wäre gerne Teil der Fifa.

Deshalb trat die kleine Insel im Jahr 2013 dem Kontinentalverband Concacaf bei – eine der Anforderungen für eine Fifa-Mitgliedschaft. Allerdings lehnte der Weltverband eine Aufnahme von Bonaire im September 2019 ab.

Gianni Infantino, Präsident der Fifa. - Keystone

Und dagegen zieht die Karibik-Insel nun vor dem Sportgerichtshof in den Kampf. Immerhin geht es um nicht weniger als sechseinhalb Millionen Franken pro WM-Zyklus.

Auch Gibraltar bezwang die Fifa

Allerdings sieht sich Bonaire mit einer wesentlichen Hürde konfrontiert. Die Fifa-Statuten verlangen von möglichen Mitgliedern, dass sie für die Fussballorganisation im jeweiligen Land hauptverantwortlich sind.

Genau das ist der Fussballverband von Bonaire jedoch nicht. Der holländische Verband arbeitet bei der Förderung des Insel-Fussballs nämlich mit der Fifa zusammen.

Hoffnungen dürfen sich die Karibik-Kicker trotzdem machen. Das jüngste Fifa-Mitglied Gibraltar hatte seine Mitgliedschaft im Weltverband ebenfalls erstreiten müssen. Erst vor dem CAS setzte sich die britische Enklave 2016 durch.