La Liga: Die Geschichte des spanischen Profi-Fussballs

Remo Röthlisberger
Remo Röthlisberger

Spanien,

Seit 1929 wird in Spanien um Trophäen gekämpft. Dabei stechen in La Liga stets zwei Teams heraus: Real Madrid und der FC Barcelona.

La Liga
Messi und Ronaldo prägen den spanischen Fussball. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 1929 gibt es in Spanien eine Fussball-Meisterschaft.
  • Mittlerweile kämpfen 20 Teams um den Titel in La Liga.
  • Real Madrid und der FC Barcelona dominieren den spanischen Fussball.

Der «Campeonato Nacional de Liga de Primera División», kurz meist nur «La Liga» genannt, existiert seit 1929. In der ersten Saison waren zehn Vereine dabei: alle sechs, die je die Copa del Rey (1903 gegründet) gewonnen hatten. Das waren Barcelona, Real Madrid, Athletic Bilbao, Real Sociedad San Sebastián, Arenas Club de Getxo und Real Unión Irún.

Dazu kamen drei Teams, die es einmal in den Final geschafft hatten: Atlético Madrid, Espanyol Barcelona und CE Europa. Das letzte Team, Racing de Santander, qualifizierte sich über ein kleines Qualifikationsturnier. Dort stachen sie den FC Valencia, Real Betis und den FC Sevilla aus.

La Liga
Raymond Kopa (Real Madrid) beim Abschluss gegen Atlético Madrid im damaligen Metropolitano-Stadion. - Keystone

Madrid, Barcelona und die Basken dominieren La Liga zu Beginn

Die Dominanz des Baskenlandes und der beiden Städte Madrid und Barcelona war also schon bei der Gründung immens. Drei Teams (FC Barcelona, Espanyol und Europa) kamen aus der Metropole im Nordosten, zwei Teams (Real, Atlético) aus der Hauptstadt. Der Rest, also Athletic Bilbao, Real Unión Irún, Real Sociadad San Sebastián und Arenas Club de Getxo, aus dem Baskenland.

Das erste Team, das die Vorherrschaft der baskischen, katalanischen und madrilenischen Vereine brach, war der FC Valencia. Die «Fledermäuse» stiegen 1931 für den CE Europa aus der Segunda División auf. Später kamen der Reihe nach Betis Sevilla, Real Oviedo, FC Sevilla, Hércules Alicante dazu. 1933 wurde La Liga von 10 auf 12 Teams erweitert, im Jahr 1941 auf 14 Teams.

La Liga
Barça-Keeper Salvador Sadurni hütet das Tor der Katalanen. - Keystone

Neun Jahre später, zur Saison 1950/51, wurde die Liga auf 16 Teams aufgestockt. Rund 20 Jahre später, 1971, auf 18 Teams. Von 1987 bis 1995 wird die Liga mit 20 Teams ausgetragen, bevor noch einmal aufgestockt wird. Das Experiment mit 22 Teams findet allerdings bereits 1997 ein Ende.

Seitdem spielen die Spanier, wie in allen europäischen Topligen, mit 20 Teams. Die Ausnahme bildet die deutsche Bundesliga.

Drei Teams sind noch nie aus La Liga abgestiegen

Bis heute spielten total 62 Teams in der obersten Spielklasse des spanischen Fussballs. Die meisten Saisons in der Primera División verzeichnen Real Madrid, FC Barcelona und Athletic Bilbao (je 86 Saisons). Valencia und Espanyol (je 83) und Atlético Madrid (81) folgen knapp dahinter.

Atlético Madrid 1963
Atlético Madrid im Europacup-Final 1963 gegen Tottenham Hotspur. - Keystone

Von den Gründungsvereinen stiegen bisher in der gesamten Geschichte der La Liga nur drei noch nie ab. Dem FC Barcelona, Real Madrid und Athletic Bilbao gelang dieses Kunststück.

La Liga
Athletic Bilbao stieg bisher nie aus La Liga ab. - Keystone

Rekordmeister ist Real Madrid mit 35 Titeln. Hinter den «Königlichen» folgen der FC Barcelona (26), Atlético Madrid (11), Athletic Bilbao (8) und der FC Valencia (6). Erstaunlicherweise gab es in Spanien bisher erst neun verschiedene Meister. Neben den bisher genannten sind dies: Real Sociedad (2), Deportivo La Coruña, FC Sevilla und Betis Sevilla (je 1).

La Liga: Auch ein Schweizer hat seine Finger im Spiel

Den ersten Ligatitel der spanischen Geschichte holte sich der FC Barcelona, der zu diesem Zeitpunkt bereits 30 Jahre alt war. 1899 war die «Blaugrana» gegründet worden, unter anderem vom Schweizer Hans «Joan» Gamper (†57). Es war aber Athletic Bilbao, das die frühe Geschichte der Primera División dominierte. Bis 1936 gewannen die Basken den Titel viermal.

Dann wurde der Spielbetrieb aufgrund des Spanischen Bürgerkriegs für drei Jahre eingestellt. Nach dem Krieg kam die Ära von Atlético Madrid, FC Valencia und gegen Ende der 40er-Jahre des FC Barcelona.

Alfredo di Stefano 1962
La Liga Legende Alfredo Di Stéfano (Real Madrid) beim Sprint mit dem Ball 1962. - Keystone

Viele andere Teams hatten Spieler im Krieg verloren, doch Atlético und Valencia hatten es geschafft, ihre Mannschaft zusammenzuhalten. So machten sie ab 1939 die Meisterschaft grösstenteils untereinander aus.

Die Dominanz von Real Madrid und Barcelona beginnt

In den 50er-Jahren begann die Dominanz von Real Madrid und Barcelona, die bis heute ungebrochen blieb. Die Nase klar vorn haben dabei die Madrilenen. Nicht nur, weil sie spanischer Rekordmeister sind.

Messi gegen Ronaldo
Lionel Messi (rechts, FC Barcelona) im Zweikampf mit Cristiano Ronaldo (Real Madrid) 2016. - Keystone

Die beiden erfolgreichsten Spieler, die die Primera División je gesehen hat, waren ebenfalls bei den Königlichen und der «Blaugrana» engagiert. Die Rede ist von Lionel Messi und Cristiano Ronaldo.

Zumindest im persönlichen Duell liegt der Argentinier vor seinem portugiesischen Konkurrenten. Sagenhafte 474 Tore hat Messi in der spanischen Liga geschossen. Das ist absoluter Bestwert. Cristiano Ronaldo liegt mit 311 Toren 163 Tore zurück.

La Liga
Lionel Messi schiesst sich im Trikot von Barcelona weit über La Liga hinaus zur Legende. - Keystone

Bevor die beiden Jahrhundertspieler die Bühne betraten, gehörte der Rekord übrigens Telmo Zarra (†85). Der Stürmer ging für Athletic Bilbao in den 40er- und 50er-Jahren auf Torejagd und erzielte 251 Tore in 278 Spielen. Eine weitere Real-Madrid-Legende ist ebenfalls in den Top 5. Raúl González Blanco, meist einfach Raúl genannt, lief 550-mal für seinen Verein auf und traf dabei 228-mal.

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