Murat Yakin über seinen EM-Kader: «Bei Embolo wird die Zeit knapp»
Nach der Bekanntgabe des EM-Kaders schaut Nati-Trainer Murat Yakin auf der Nau.ch-Redaktion vorbei. Im Talk spricht er über sein Aufgebot und die Vorbereitung.
Das Wichtigste in Kürze
- 38 Spieler beruft Murat Yakin in seinen vorläufigen Kader für die Europameisterschaft ein.
- Ende Mai beginnt der Zusammenzug, Anfang Juni stehen die letzten Testspiele an.
- Im Nau.ch-Talk geht der Nati-Trainer unter anderem auf Verletzung von Breel Embolo ein.
Hoher Besuch bei Nau.ch! Am Freitag wurde kein Geringerer als Nationaltrainer Murat Yakin auf der Redaktion begrüsst. Wenige Stunden nach der Verkündung seines vorläufigen EM-Kaders traf er sich mit Fussball-Chefreporter Mischi Wettstein zum Talk.
Viele Junge und zwei Neulinge
Er und sein Staff hätten bewusst viele Spieler nominiert, erklärt Yakin sein Aufgebot. Grund dafür seien zum einen die unterschiedlichen Saisonenden in den verschiedenen Ligen.
Zudem nehmen einige Profis mit ihren Teams noch an Endspielen teil. So etwa Gregor Kobel, der mit dem BVB im Champions-League-Final steht. «Das ist natürlich erfreulich, aber für unsere Planung war das nicht so einfach», meint Yakin.
Am 7. Juni muss der Nati-Coach dann seinen definitiven Kader aus maximal 26 Spielern bekanntgeben. Murat Yakin will 21 Feldspieler und drei Torhüter nominieren. Von den 38 Namen werden also noch einige gestrichen.
Auffallend ist, dass Yakin kurz vor der EM auch Neulingen und jungen Spielern eine Chance gibt. So stehen etwa Joel Monteiro oder Kwadwo Duah im vorläufigen Kader. Gibt es die Möglichkeit, dass sie sogar an die Endrunde mitkommen?
«Wir geben ihnen die Möglichkeit, sich zu zeigen. Es geht darum, dass wir sie kennenlernen und sie uns kennenlernen. Dadurch, dass die Spieler in unterschiedlichen Etappen einrücken, dachten wir, dass es der ideale Zeitpunkt dafür wäre.»
Fragezeichen bei Embolo
Im Aufgebot fungiert auch Breel Embolo – die Sturmhoffnung kämpft allerdings mit muskulären Problemen. Wird er rechtzeitig fit?
«Von der Zeit her wird es knapp, aber wir haben noch Hoffnungen», sagt Yakin. Embolo sei im ersten Moment sehr geknickt gewesen, zeige sich aber kämpferisch. «Wir beobachten jetzt einfach Tag für Tag.»
Ende Mai beginnt der Zusammenzug in St. Gallen. Anschliessend startet die Vorbereitung, bevor es Mitte Juni dann an der EM in Deutschland ernst gilt.
«Ich bin nicht so der Fan von künstlichen Methoden zum Team-Building», erklärt Murat Yakin. Die Spieler seien sowieso lange in ihren Mannschaften unterwegs. «Das Team funktioniert und es harmoniert. An einigen Details werden wir natürlich noch schleifen.»
Anfang Juni testet die Nati noch gegen Estland und Österreich. Besonders die Österreicher haben eine starke Quali gezeigt und sind in Form.
«Wir wollen uns ja mit den Besten messen», sagt Yakin. Die Partie werde zu einem Gradmesser. «Dann wissen wir gleich, woran wir sind. Wir hätten es uns auch einfach machen können und gegen einen nominell schwächeren Gegner spielen.»
An der EM trifft die Nati auf Ungarn, Schottland und Gastgeber Deutschland.
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Im ersten von zwei Teilen vom Nau.ch-Talk mit Murat Yakin spricht der Nationaltrainer über seinen EM-Kader und die Vorbereitung auf die Endrunde in Deutschland. Der zweite Teil erscheint am Sonntag.