Sascha Ruefer leidet bei Spiel der Schweizer Nati

Beim Grottenkick gegen Katar (0:1) leiden nicht nur die Zuschauer im Stadion. Wenigstens sorgt SRF-Mann Sascha Ruefer für Unterhaltung.

Der Schweizer Christian Fassnacht reagiert während des Spiels. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nati-Schlappe gegen Katar reiht sich in die Liste der Blamagen ein.
  • SRF-Kommentator Sascha Ruefer versucht die Zuschauer während des Spiels zu unterhalten.

«Mama mia, was für ein Rasen», schreit Xherdan Shaqiri zur Pause. In der Tat. Ein miserables Terrain in Lugano, viele Debütanten, fast keine Zuschauer, Angst vor Verletzungen – die Liste an möglichen Ausreden nach dem peinlichen 0:1 gegen Katar ist gross. Wer sich den Kick im TV antut, wird nicht für seinen Mut belohnt. Einzig SRF-Mann Sascha Ruefer sorgt für ein Schmunzeln. 

Auch Ruefer leidet mit

Am TV-Kommentator scheiden sich die Geister – doch gestern kann einem Ruefer leid tun. Der Grottenkick bietet kaum spannenden Szenen, der Mann aus Grenchen muss die Zuschauer mit Sprüchen unterhalten. Beispiel gefällig? Ruefer beschreibt das statische Offensivspiel der Nati mit den Worten: «Die Nati ist etwa so ideenlos wie ich, auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für meine Frau.» Das hat was. 

Etwas unpassender aber dann seine Bemerkung, als der Schiedsrichter mit einer Abseitsentscheidung lange wartet – zu Ungunsten der Gäste aus dem Emirat: «Er lässt weiterspielen und zieht den Katari quasi den Speck durch den Mund.» Hm. Im muslimischen Land auf der Arabischen Halbinsel dürfte Speck eher selten auf der Speisekarte stehen, oder? 

Auch punkto Fussball-Fakten ist der Test-Kick ein Gräuel: Kaum ein Katari ist ausserhalb der Landesgrenzen bekannt, Ausland-Söldner sucht man in den Reihen des tapferen WM-Gastgebers 2022 vergeblich. Zwar gibt sich Ruefer Mühe, die Vereinsnamen möglichst korrekt zu nennen. Doch als er auf Trainer Félix Sanchez zu sprechen kommt, unterläuft ihm ein Bock. So soll er bereits der dritte Trainer Katars in diesem Jahr sein. Nicht ganz. Sanchez ist seit 500 Tagen in Amt und Würden.

Die Top 3 der Blamagen

Kaum jemand kann Ruefer diesen Fehler übel nehmen: Das Spiel ist mehr Strafaufgabe als Traumjob. Und reiht sich nahtlos in die Liste der Nati-Blamagen ein. Auch, wenn Trainer Petkovic das Spiel wohl als einziger nicht Blamage einstuft. Hier die Liste des Grauens: 

31. August 1996, Aserbaidschan - Schweiz 1:0

Das 0:1 in Baku ist wohl die Mutter aller Nati-Schlappen. Trotz Starspieler wie Kubilay Türkyilmaz, Ciriaco Sforza oder Murat Yakin verliert die Auswahl von Trainer Rolf Fringer in Aserbaidschan. Yakin verschiesst gar noch einen Penalty. Auch wegen diesem Spiel nimmt die Nati nicht an der WM 1998 in Frankreich teil.

Ein geknickter Rolf Fringer (links) nach der Niederlage gegen Aserbaidschan. - Keystone

10. September 2008, Luxemburg - Schweiz 2:1

Des Fringers Baku ist des Hitzfelds Luxemburg. Gegen den Fussballzwerg verliert das Team um Alex Frei, Hakan Yakin, Tranquillo Barnetta und Co. mit 1:2. Peinlich: Es ist der einzige Sieg für Luxemburg in der ganzen WM-Qualifikation. Trotzdem schafft die Nati am Ende den Sprung an die WM 2010 in Südafrika.

Ottmar Hitzfeld gestikuliert an der Seitenlinie. - Keystone

15. Mai 2002, Schweiz - Kanada 1:3

Auch Köbi Kuhn hat seinen «Tolggen» im Reinheft. In St. Gallen verliert «Köbi National» mit seiner Nati ein Testspiel gegen die Fussball-Grossmacht Kanada. Was im Eishockey eher Regel als Ausnahme ist, kommt auf dem Rasen selten vor. Schon nach 47 Minuten führen die Nordamerikaner mit 3:0, der Anschlusstreffer von Blaise N'Kufo kommt zu spät.

Blaise N'Kufo (rechts) im Spiel gegen Kanada 2002. - Keystone