Lewis Hamilton gegen Regenwald-Rodung für neue Rennstrecke
Die Formel 1 plant, eine neue Rennstrecke in Brasilien zu errichten. Lewis Hamilton hat sich nun gegen die damit verbundene Regenwald-Rodung ausgesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 beabsichtigt den Bau einer neuen Rennstrecke in Rio de Janeiro.
- Dafür müssten 70'000 Bäume gerodet werden.
- Mercedes-Pilot Lewis Hamilton missbilligt das Vorhaben trotz Pläne zur Wiederaufforstung.
Gestern Sonntag holte Lewis Hamilton seinen 91. GP-Sieg in der Formel 1. Der WM-Leader setzt sich auf dem Nürnburgring vor Max Verstappen und Daniel Ricciardo durch. Mit seinem Triumph egalisiert Hamilton die Bestmarke von Michael Schumacher.
Eigentlich ein Grund um ausgelassen zu feiern. Doch der 35-Jährige hat seine Gedanken zurzeit an einem anderen Ort.
77'000 Bäume fällen für eine neue Rennstrecke
Die Formel 1 hat nämlich grosse Pläne für die nahe Zukunft. In Rio de Janeiro soll eine neue Rennstrecke errichtet werden. Dabei wurde mit dem Rennveranstalter ein Abkommen über die Durchführung der Veranstaltung getroffen. Der bisherige Vertrag in Interlagos für den Brasilien-GP läuft dieses Jahr aus.
So würde die Strecke in Rio de Janeiro aussehen.
So weit, so gut. Doch: Für den Bau der Rennbahn, welche im Militärstützpunkt Deodoro geplant ist, müssten auf 55 Hektaren 70'000 Bäume gefällt werden. Dieses Vorgehen stösst auf grossen öffentlichen Widerstand.
Insbesondere dem Mercedes-Piloten Lewis Hamilton geht der Bau der Rennstrecke gegen den Strich. In den vergangenen Jahren hat sich der Brite lautstark für den Erhalt und Schutz der Umwelt ausgesprochen. Seine Instagram-Follower ermuntert er regelmässig zur Unterstützung des Umweltschutzes.
Lewis Hamilton: «Welt braucht keine neue Rennstrecke»
«Meine persönliche Meinung ist, dass die Welt keine neue Rennstrecke braucht. Ich denke, es gibt viele Rennstrecken auf der Welt, die grossartig sind», so der 35-Jährige.
Und weiter: «Ich liebe Interlagos. Ich war in Rio und es ist ein wunderschöner, wunderschöner Ort.»
Wie die Rennveranstalter bekannt gaben, gibt es Pläne, die Bäume neu zu pflanzen. «Die Verdrängung dieser 70'000 Bäume wird durch die Pflanzung von weiteren 700'000 Bäumen kompensiert. Ein Teil davon innerhalb des Landes, wodurch das Gebiet mit der Vegetation grösser wird als heute», erklärte Rio Motorsport.
So sollen 810'000 Quadratmeter Land «vollständig für die Anwendung von Naturschutz- und Erhaltungsmassnahmen zur Unterstützung des Naturerbes genutzt werden».
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Trotzdem ist für Lewis Hamilton klar, dass «das Nachhaltigste, was man tun kann, keine Bäume zu fällen» ist. Der Sechsfach-Weltmeister stellt klar: «Ich glaube nicht, dass das mit der Entwaldung und allem ein kluger Schritt ist. Ich persönlich unterstütze das nicht.»