Berliner Polizeipräsident widerspricht
Der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft behauptet, dass arabische Familien gezielt Angehörige in den öffentlichen Dienst einschleusen. Der Berliner Polizeipräsident widerspricht vehement.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Polizeigewerkschaft spricht von «deutlichen Hinweisen», dass arabische Familien Angehörige in den öffentlichen Dienst einschleusen.
- Der Polizeipräsident widerspricht dieser Behauptung deutlich.
«Die
Behauptung ist definitiv falsch», sagte Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt am Mittwoch in einer Sondersitzung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus.
Auch Innensenator Andreas Geisel bekannte sich ausdrücklich zu Polizisten mit Migrationshintergrund und ihrer Integrität. Er wehre sich dagegen, dass fremdenfeindliche Ressentiments geschürt würden. «Das werde ich nicht dulden», sagte der SPD-Politiker.
Sowohl Geisel als auch Kandt und Vize-Polizeipräsidentin Margarete Koppers wiesen die Vorwürfe zurück. Die Polizei hatte aber eingestanden, dass es auch Bewerber gibt, bei denen Respekt, Disziplin und Rücksichtnahme nicht ausreichten.
Gewerkschaft sieht «deutliche Hinweise»
Zuvor hatte der
Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Bodo Pfalzgraf behauptet, dass Arabische Grossfamilien gezielt Angehörige in den öffentlichen Dienst einschleusen. Es gebe «deutliche Hinweise» auf einen solchen strategischen Ansatz. am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Dazu versuchten sie, «bestimmte Familienangehörige von Straftaten frei zu halten», um sie dann im öffentlichen Dienst unterbringen zu können.
«Die haben natürlich ein ganz vitales Interesse daran, genau zu wissen, wo und wie Staat funktioniert, wie Polizei tickt, wann Durchsuchungen stattfinden.» Hier müsse man genau aufpassen. Andererseits dürfe aber auch niemand nur wegen seines Namens von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen werden.
Der Verdacht, dass kriminelle Clans die Polizei zu unterwandern versuchen, war in den vergangenen Tagen im Zuge der Vorwürfe gegen die Berliner Polizeiakademie laut geworden. Demnach sollen dort Polizeischüler mit Migrationshintergrund durch Hass, Lernverweigerung und Gewalt in einer Klasse aufgefallen sein.