Was braucht es, um die Kunst der Hypnose zu erlernen?
Jeder kann die Sprache der Hypnose erlernen. Ein wichtiges Werkzeug ist die achtsame und einfühlsame Sprache.
Das Wichtigste in Kürze
- Jede und jeder könnte die Sprache der Hypnose erlernen.
- Dazu ist die Fähigkeit zur Empathie und eine achtsame Sprache besonders förderlich.
- Im Zustand der Hypnose ist man empfänglicher auf Suggestionen.
- In der Hypnosetherapie reaktiviert man eigene Ressourcen und lernt sich selbst zu helfen.
- Auch AnwältInnen, PolizistInnen und LehrerInnen lassen sich in der Hypnose ausbilden.
Als Kind litt Gabriel Palacios unter einer Anfallserkrankung: Bis zu beinahe 30-mal täglich verlor er sein Bewusstsein. Die immer wiederkehrenden, medizinischen Abklärungen konnten diese Art der Ohnmachtsanfälle, in dieser Kadenz, nicht begründen. Neurologen befürchteten, dass er an kognitiven Einschränkungen leiden würde, aufgrund des Sauerstoffmangels während den Ohnmachtsanfällen.
Heute zählt Gabriel Palacios zu den europaweit namhaftesten Hypnosetherapie-Experten. Er ist Autor von mehreren Bestsellern, die sich international in der Summe über 100’000-mal verkauft haben. Mit seiner Arbeit will er den Menschen nahelegen, vermehrt das Potenzial des eigenen Unterbewusstseins zu nutzen.
Und es scheint beinahe so, als hätten ihm die Ohnmachtsanfälle diesen ganz besonderen Lebensweg gewiesen. Alle Infos über das Palacios Relations Institut finden Sie hier.
Doch wie genau, funktioniert Hypnose? Und kann das jeder lernen?
Grundsätzlich kann jede und jeder die Sprache des Unterbewusstseins lernen, unabhängig vom akademischen Ausbildungsgrad. Denn beim Anleiten einer Hypnose spielen vor allem Faktoren wie Empathie und eine achtsame Sprache eine wichtige Rolle.
Der Hypnosetherapeut begleitet sein Gegenüber in den Zustand der hypnotischen Trance. Dieses Vorgehen wird als Induktion bezeichnet. Der Zustand selbst ist in der Regel relativ rasch erreicht. Wenn der Klient seine Augen einige Sekunden geschlossen hält, und sich körperlich und geistig entspannt, so ist meist ein leichter Trancezustand (Somnolenz) oder sogar ein mittel-tiefer hypnotischer Trancezustand, eine so genannte Hypotaxie, bereits erreicht.
Besondere Entspannungstechniken helfen dabei, den Zustand zu stabilisieren oder gar zu vertiefen. In diesem Zustand ist der Klient auf die eigenen Vorstellungen und Gefühle fokussiert. Und weil in diesem Zustand das kritische Denken inhibiert ist, ist auch eine höhere Empfänglichkeit in Hinblick auf Suggestionen gegeben.
Die intensivere Wahrnehmung der geistigen und emotionalen Prozesse macht es möglich, vorhandene Vernetzungen im Gehirn zu beeinflussen. Im hypnotischen Trance-Zustand ist uns also möglich, bestimmte Gedankenprozesse neu zu bewerten. Hierfür werden in erster Linie die eigenen Ressourcen des Klienten genutzt. Und die eigenen Ressourcen sind die bereits vorhandenen Gefühle, Erinnerungen und Fähigkeiten des Klienten. Der Klient lernt sich im Zustand er hypnotischen Trance selbst zu helfen.
Kann man mittels Hypnose auch Traumata lösen?
Im Zustand der Hypnose ist eine so genannte Hypermnesie möglich: eine erhöhte Erinnerungsfähigkeit. Diese ermöglicht es uns, vergangene, positive Ressourcen abzurufen. Dasselbe Phänomen, der erhöhten Erinnerungsfähigkeit, ermöglicht uns aber auch vergangene Prägungen und Verletzungen aufzuspüren, die im Zusammenhang mit einer bestimmten Angst oder einem negativen Glaubenssatz stehen könnten.
Dieses vergangene Erlebnis muss nicht nochmals komplett durchlebt werden, sondern es soll unmittelbar mit der eigenen, positiven Ressource verknüpft werden. Das bedeutet, das Ereignis wird mitunter mittels eines eigenen, sicheren Ichs verknüpft und somit geistig umbewertet.
Auf diese Weise entwickelt der Klient das Verständnis, dass die Form der Hilflosigkeit oder Angst, die er damals hatte, heute nicht mehr vorhanden wäre, sondern dass er heute auf seine Selbstsicherheit zugreifen könnte. Auf diese Weise ermöglicht sich der Klient, auch resilienter zu sein in Hinblick auf alltägliche Trigger, die an dieses vergangene Erlebnis erinnern. Diese Art der Vergangenheitsbewältigung wird Hypnoanalytik genannt.
Palacios differenziert zwischen Prägungen, die noch keinen traumatischen Charakter hatten und expliziten Traumata, deren Folgen bei nicht vorhandenen Ressourcen die Posttraumatische Belastungsstörung sein kann.
Der Anspruch von Palacios sowie vom Verband Schweizer Hypnosetherapeuten ist es jedoch, dass bei dieser Form der hypnotherapeutischen Vergangenheitsbewältigung Klienten, die z.B. aufgrund traumatischer Erlebnisse bereits in einer konventionellen Grundtherapie sind (z.B. in fachpsychologischer Therapie), dies mit ihrem Grundtherapeuten absprechen.
Die komplementierende Behandlung mittels Hypnoanalyse soll dem Klienten ermöglichen, Prägungen interdisziplinär aufzuarbeiten. Auf diese kooperierende Weise arbeitet Palacios und sein Therapeuten-Team in Rücksprache mit vielen FachpsychologInnen, PsychotherapeutInnen und PsychiaterInnen auf äusserst erfolgreiche Weise.
Doch wer lernt üblicherweise die Hypnose?
Dass Hypnose mittlerweile selbst im medizinischen Kontext angekommen ist, ist inzwischen bekannt. So lassen immer mehr Spitäler das Personal in der Fähigkeit der Hypnose ausbilden. Das ausgebildete Fachpersonal nutzt diese Methode, um den Patienten zu unterstützen, Ängste zu überwinden oder um Anästhesien mittels Hypnose zu fördern. Dass Zahnärzte schon seit geraumer Zeit diese besondere Methode nutzen, ist allseits bekannt.
Palacios bildete seit 2013 über 2’000 HypnosetherapeutInnen international aus. Darunter eine Vielzahl von AnästhesistInnen, ÄrztInnen, ZahnärztInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen und weiteres, medizinisches Fachpersonal.
Doch auch QuereinsteigerInnen, die sich beruflich umorientieren wollen, treten die Ausbildung zur HypnosetherapeutIn an. So mitunter AnwältInnen, PolizistInnen, PädagogInnen, LehrerInnen und kaufmännisch Angestellte.
In der Regel absolviert ein Drittel der SchülerInnen die Hypnosetherapie-Ausbildung ausschliesslich für sich selbst und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung.
Ein weiterer Drittel absolviert die Ausbildung, um eine weitere Methode zu erlernen, für den bisherigen, Therapeuten- oder Berufsalltag. Und ein weiterer Drittel absolviert die Ausbildung, um mit dem dadurch angeeigneten Wissen andere Menschen zu unterstützen.
Das Institut Palacios Relations ist zudem seit 2017 anerkannt von der Schweizerischen Stiftung für Komplementärmedizin für die Methode «Hypnose» (ASCA Stufe 2), so auch für medizinische Grundlagen (ASCA Stufe 1).
Ein Ziel von Palacios ist mitunter die Werterhaltung und -förderung der Anwendung der Hypnose im medizinischen und therapeutischen Umfeld interdisziplinär zu stärken, so für ihn auch die internationale Qualitätssicherung mittels des von ihm initiierten und verfassten Ethik-Codex des Verbandes Schweizer Hypnosetherapeuten VSH einen hohen Stellenwert hat.
Weitere Informationen über die von mehreren Verbänden anerkannte Hypnosetherapie-Ausbildung finden Sie hier.