Tierschutz: Wer Tierbedürfnisse respektiert, konsumiert bewusster
Unsere Nutztiere haben Bedürfnisse und Emotionen. Zollt ihnen Respekt, indem ihr auf eine tierfreundliche Ernährung achtet. Wie das geht, erfahrt ihr hier.
Das Wichtigste in Kürze
- Hühner, Kühe und Schweine haben Bedürfnisse – genau wie wir.
- Trotzdem werden viele sogenannte Nutztiere noch heute abwertend behandelt.
- Das 3R-Prinzip leistet einen aktiven Beitrag zum Schutz und Wohl der Tiere.
- Ersetzt und reduziert Tierprodukte oder achtet auf hohe Qualität.
Der Mensch gilt seit jeher als vermeintlicher «Herrscher» über die Tiere. Grund für diese Rangordnung ist die angeblich höhere Intelligenz und die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Entsprechend werden Tiere in gesellschaftlichen, kulturellen, religiösen, aber auch wirtschaftlichen sowie wissenschaftlichen Kontexten oft abwertend behandelt. Sie werden als Nahrungsquelle, Arbeitskraft oder gar als Gegenstand unnötiger Forschung ausgenutzt.
Diese vermeintlich übergeordnete Stellung hat aber vermehrt die Frage nach der ethischen Verantwortung des Menschen gegenüber den Tieren aufgeworfen.
Jedes Tier ist eine Persönlichkeit
Denn: Gerade Nutztiere sind uns Menschen oft sehr viel ähnlicher als gedacht. So tragen Kühe ihren Nachwuchs ganze neun Monate im Bauch. Ausserdem pflegen sie jahrelange, enge Freundschaften.
Auch Schweine sind äusserst soziale Wesen. Ihre Gefühle drücken sie mit über 20 verschiedenen Lauten aus. Zudem sind sie sehr intelligent: Sie verfügen über den gleichen IQ wie 3-jährige Kinder. Daher lernen sie Tricks schneller als Hunde.
Erstaunlich: Hühner träumen sogar, sehen besser als Menschen und können sich über 100 Gesichter merken!
Die Schlüsselworte lauten: «Reduce, Refine, Replace»
VIER PFOTEN hat deshalb eine neue Kampagne namens «Lerne das Tier kennen. Konsumiere bewusster.» ins Leben gerufen. Ziel ist es, eine neue Wertehaltung gegenüber Tieren in der Landwirtschaft zu verankern. Indem wir Kühe, Schweine oder Hühner respektieren, fördern wir nicht nur deren Wohl, sondern auch eine nachhaltigere und (tier)gerechtere Welt.
Die globale Tierschutzorganisation rückt dabei die individuellen Bedürfnisse und einzigartigen Persönlichkeiten in den Vordergrund und zeigt, wie jeder einzelne Mensch mithilfe des sogenannten 3R-Prinzips einen aktiven Beitrag zum Schutz und Wohl der Tiere leisten kann.
Ein Aufruf zum Handeln
Das erste R steht für «Reduce» und zielt darauf ab, den Konsum tierischer Produkte zu verringern, um die Nachfrage nach Produkten aus intensiver Tierhaltung zu senken. Indem ihr also beispielsweise den «Meatless Monday» testet oder generell vermehrt auf fleischhaltige Mahlzeiten verzichtet, tragt ihr bereits massgeblich zu verbesserten Haltungs- und Lebensbedingungen bei.
«Refine» wiederum soll euch dazu animieren, Produkte aus tierfreundlicheren Haltungsformen zu wählen. Ganz nach dem Motto: Wenn Fleisch, dann richtig! Achtet künftig also auf Labels mit hohen Tierwohl-Anforderungen. Das ist gut fürs Gewissen und noch besser für den Geschmack.
Das dritte und letzte R steht für «Replace». Es will darauf aufmerksam machen, dass viele tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden können. Von Hafermilch bis zu Fleischersatzprodukten gibt es heute nämlich jede Menge Neues zu entdecken.
Und das Beste daran: Ihr müsst nicht alles auf einmal ändern. Denn jede noch so kleine Umsetzung des 3R-Prinzips ist ein Schritt hin zu einer Welt, in der Respekt und Fürsorge für alle Lebewesen gleichermassen gilt.
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