Schmolz+Bickenbach 2018 mit Verlust
Der Stahlhersteller weist für 2018 einen Verlust aus. Grund ist eine hohe Wertberichtigung für die US-Tochter Finkl Steel. Trotzdem stieg der Umsatz durch die Ascomental-Übernahme und höhere Preise.
Unter dem Strich verblieb ein Verlust von 0,7 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 45,7 Millionen im Vorjahr, wie das in Luzern angesiedelte Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Dafür war vor allem die Wertberichtigung in Höhe von 108,6 Millionen Euro auf Finkl Steel verantwortlich. Als Gründe für den Abschreiber nennt Schmolz+Bickenbach den Nachfragerückgang aus der Öl- und Gasindustrie, Überkapazitäten und die Auswirkungen der US-Schutzmassnahmen auf den kanadischen Produktionsstandort.
Umsatz markant höher
Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr markant um knapp einen Viertel auf 3,31 Milliarden Euro. Geholfen hat hier auch der höhere durchschnittlich erzielte Stahlpreis. Der Absatz allein verbesserte sich dabei um knapp 17 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen.
Beim operativen Gewinn ergab sich wie beim Umsatz eine Steigerung, allerdings eine deutlich geringere. Der EBITDA lag mit 236,7 Millionen Euro um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die entsprechende Marge ging von 8,3 Prozent auf 7,1 Prozent zurück, dies wegen der geringeren Profitabilität von Ascometal.
Der Turnaround von Ascometal habe sich aber im vierten Quartal bestätigt, schreibt das Unternehmen. Die Integration schreite zügig voran. Bei Finkl Steel seien Massnahmen zur Verbesserung der Ertragslage erarbeitet und bereits eingeleitet worden. Rückstellungen für diesen Turnaround seien keine gebildet worden.
Die Schweizer Business Unit Swiss Steel sei gegen Jahresende von den EU-Schutzmassnahmen betroffen gewesen, teilte Schmolz+Bickenbach weiter mit.
Erwartungen übertroffen, Kurs fällt
Mit den Zahlen hat der Stahlkonzern die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 3,26 Milliarden Euro und für den bereinigten EBITDA bei 234,6 Millionen. Die Aktien von Schmolz+Bickenbach notieren nach der Publikation der Jahreszahlen tiefer.
Mit Blick nach vorne zeigt sich das Management vorsichtig. In den kommenden Monaten wird aufgrund politischer und makroökonomischer Risiken eine Fortsetzung der Wachstumsdelle erwartet und im weiteren Jahresverlauf eine Erholung. Unter dieser Prognose sei im Gesamtjahr ein EBITDA in einer Spanne von 190 bis 230 Millionen Euro zu erwarten.