Audi e-tron S Sportback: schnelle Elektronen
Ein Audi e-tron S, wer hätte das gedacht? Zum 40. Geburtstag des quattro-Antriebs gibt es ein neues S-Modell. Mit Elektroantrieb.
Das Wichtigste in Kürze
- drei Elektromotoren sorgen für zügigen Vortrieb
- 503PS und 973Nm im Boost-Modus
- 95kWh-Batterie vom Audi e-tron übernommen
Mit gleich drei Motoren und cleverer Kraftverteilung soll der e-tron S Sportback agiler als je zuvor sein. Auf dem Genfer Salon zeigt Audi eine seriennahe Studie.
Möglich macht es eine Weltneuheit im Großserien-Automobilbau, sagt Audi. Denn die Ingolstädter verbauen in ihren e-tron S-Modellen drei Motoren. Jeweils eine E-Maschine an der Vorderachse und zwei getrennte Motoren an der Hinterachse. Das führt in Summe zu einer Boost-Leistung von 503PS – also 370kW und heftigen 973Nm.
Aktives torque-vectoring im Audi e-tron S Sportback
An den Rädern liegt dann Untersetzungsgetriebe sogar noch mehr Kraft an. Und hier liegt auch der größte Trick der Audi e-tron S versteckt: elektrisches Torque-Vectoring. Wo früher mit einem Sperrdifferenzial Moment nur verteilt werden konnte, kann es nun aktiv gestellt werden. Das macht die Fahrt bei Bedarf mehr als dynamisch.
So kann der elektrische Sportler über 2000Nm Momentunterschied auf der Hinterachse erzeugen. Während das eine Rad mit 1000Nm nach vorn schiebt, erzeugt das andere -1000Nm. Der Einlenkimpuls dürfte gigantisch sein und der Effekt selbst auf alltägliches Fahren mehr als spürbar.
1000Nm auf der einen, -1000Nm auf der anderen Seite
Die Regelelektronik der Audi e-tron S Modelle wurde auf die neuen Möglichkeiten angepasst. Schon im „Sport“-Modus lässt sie zarte und jederzeit kontrollierte powerslides zu. Sie sind viel einfacher zu kontrollieren ist als bei einem herkömmlich angetriebenen Auto. „Sport Plus“ beudetet übrigens: Helfer aus, nur Du und das Auto entscheiden über Sieg oder Niederlage.
Im „Comfort“- und im „Auto“-Modus fahren die elektrischen S-SUVs übrigens sehr komfortabel. So wie man es von einem Fahrzeug dieser Klasse gewohnt ist. Dabei ist die serienmäßige Luftfederung in Kombination mit den adaptiven Dämpfern um 26 Millimeter tiefergelegt. Trotzdem verfügt sie über sehr hohen Restkomfort.
Voller Komfort trotz tiefergelegtem Sportfahrwerk
Bei Bedarf lässt sich der Audi e-tron S natürlich auch in den erhöhten Offroad-Modus pumpen. Bis zu 76mm Höhenunterschied kann das Fahrwerk von der tiefsten bis in die höchste Stufe einstellen.
Optisch unterscheiden sie die Sportmodelle nicht nur durch die serienmäßigen 20-Zoll-Felgen, die auf Wunsch bis zu 22-Zoll vergrößert werden können. Gut zwei Zentimeter breitere Radhäuser unterstreichen die Wuchtigkeit, wie der fast über die ganze Breite verlaufende hintere Diffusor.
Auch die Aerotricks an der Front wurden angpasst: mächtigere Air-Curtains und ein neu konturierter Stoßfänger zeigen an, dass hier der Audi e-tron S kommt.
Die Batterie übernimmt der Audi e-tron S Sportback vom Serienbruder
An den technischen Daten für die Batterie hat sich nichts geändert: 95kWh brutto, davon bleiben 86,5kWh netto nutzbar. Aufgeladen mit bis zu 150kW über CCS oder serienmäßig mit 11kW per Typ2-Wechselstromstecker.
Übrigens: die normalen Audi e-tron musste diese Woche einen Baustopp hinnehmen. Es gab Verzögerungen in der Lieferkette. Ob es generell mit der Batteriezellenverfügbarkeit zu tun hat? Oder ist es schon eine Auswirkung des Coronavirus – Audi hat bisher nichts bestätigt.