BMW i3: Der vergessene Visionär
Der BMW i3 war ein Vorreiter der europäischen Elektromobilität. Ein Erfolg war er aber nicht. Warum eigentlich?
Das Wichtigste in Kürze
- Der BMW i3 war das erste deutsche Premium-Elektroauto
- Mit Carbon-Karosserie und innovativem Raumkonzept
- Verkaufszahlen waren nie wie erhofft, Modellpflegen eher lieblos
- Heute ist er kaum mehr konkurrenzfähig in Sachen Reichweite
Er war eine Sensation. Klein, elektrisch und innovativ. Der BMW i3 war dem Rest der europäischen Konkurrenz um Jahre voraus. Doch ein Erfolg wurde der Pionier nie.
GO! fragt einen Fan, wieso sich der innovative Kleinwagen nicht durchsetzen konnte und wieso der Pionier den langsamen Tod stirbt.
„Die Raumgestaltung ist schlichtweg genial. Er ist hochwertig, sportlich und sparsam. Dazu das Fahrgefühl – es ist einfach ein BMW“, so Raphael Brügger, der ein echter Markenfan ist. Dass seine Herzensmarke ein Pionier bei europäischen E-Fahrzeugen ist, macht ihn stolz.
Der freiwillige Einstieg in die E-Mobilität, dazu mit einem radikalen Werkstoffkonzept machte den BMW i3 besonders. Eine Karosserie aus Kunststoff, eine Fahrgastzelle aus federleichter Kohlefaser und Innenraumteile aus Recycling-PET-Flaschen. Der kleine Stromer aus München war konsequent, innovativ und nachhaltig.
Der BMW i3 war seiner Zeit voraus
Und seiner Zeit voraus. Denn es kaufte ihn kaum jemand. Die Innovationskraft hatte ihren Preis, auch wenn man den mit Qualität und Image besser rechtfertigen könnte als andere Hersteller. Kommerziell ist der BMW i3 allerdings ein Flop geblieben.
So erklärt sich wohl auch, dass BMW bei den Modellpflegen eher zurückhaltend blieb. Drei Akkugrössen gab es im Laufe der Zeit, doch selbst die beste Ausbaustufe ist kaum mehr konkurrenzfähig zu modernen Angeboten. Denn es sind die fetten Zahlen, die der Kunde heute wünscht. Viel Reichweite, viel Drehmoment, schnelle Beschleunigungswerte.
Dass alles kann der BMW i3 kaum bieten. Was er bleibt ist das Federgewicht unter den Stromern, sparsam im Umgang mit dem Strom und kompakt in den Abmessungen. Eigentlich ist er das ideale Elektroauto. Nur hat das bis heute fast niemand bemerkt.
Stattdessen kommen nun die konventionellen Stromer auf Verbrenner-SUV-Basis. Auf dem Papier können sie natürlich alles besser als der BMW i3. Im echten Leben wären wir uns da allerdings nicht so sicher. Raphael Brügger übrigens auch nicht, er wird seinen i3 so lange fahren wie es geht.