Dramatischer Umbruch: Ford streicht die Hälfte aller Stellen
Ford streicht in Europa fast 4‘000 Stellen. Sämtliche Bereiche sehen sich mit Entlassungen konfrontiert. Ist eine falsche Modellpolitik schuld am Desaster?
Das Wichtigste in Kürze
- Europaweit werden sozialverträglich 3‘800 Stellen bei Ford entfallen
- Viele bekannte Modelle wie Fiesta, Focus, Galaxy und S-Max werden entfallen
- Ford will die Marke wieder amerikanisieren und emotionaler machen
Ford streicht fast 4‘000 Stellen in Europa. Davon entfallen 2‘300 auf Deutschland: 1‘700 in der Produktentwicklung und 600 in der allgemeinen Verwaltung in Köln. Auch in Grossbritannien werden im vierstelligen Bereich Entlassungen folgen.
Weshalb trennt sich Ford fast von der Hälfte der Belegschaft?
Ford hat in Europa mit stetigem Absatzrückgang zu kämpfen. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, sich zu wenig auf Trends zu konzentrieren, eine wenig beeindruckende europäische Modellpalette anzubieten. Auch wurde zu lange am Konzept des «Weltautos» festgehalten.
Die Zukunft für Ford ist elektrisch
Das Unternehmen hat erklärt, dass die Entlassungen auf europaweite Kürzungen in den Produktentwicklungsteams zurückzuführen sind. Ford will sich in Europa künftig auf vollelektrische Fahrzeuge und eine geringere Fahrzeugkomplexität konzentrieren. Dazu hat man bereits eine umfassende Nutzungskooperation mit Volkswagen für deren elektrischen MEB-Baukasten abgeschlossen. Ford wird jedoch weiterhin rund 3‘400 Mitarbeiter in Europa in den Bereichen Fahrzeugdesign, Entwicklung und vernetzte Dienste beschäftigen.
Amerikanische Modelle sollen für besseres Image sorgen
Der elektrische Mustang Mach-E war hier nur die erste von vielen Übungen. Ford will allerdings auch echte Ikonen nach Europa bringen. Der neue Mustang wird mit seinem V8 ebenso kommen wie die Bronco-Modelle.
Die Amerikaner wollen mit den legendären Namen ihr Image aufbessern. Und auch wenn die Verkaufszahlen nur in einer Nische stattfinden sollten: Für Marge sorgen sie auf jeden Fall.