Formel E verursacht weniger CO2 als Fussball
Die Formel E soll Motorsport nachhaltig und zukunftsfähig machen. Einer aktuellen Statistik nach funktioniert das sogar besser als im Fussball.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel E will nicht nur bei den Autos, sondern im gesamten Zirkus CO2-neutral werden
- Zum Vergleich: Formel E produziert aktuell das 13-fache an Treibhausgasen
- Überraschend ist allerdings, dass der Fussball-Zirkus pro Spieltag schlechter abschneidet
Die Formel E zeigt in ihrem neuesten Nachhaltigkeitsbericht erneut, dass umweltfreundlicher Motorsport keine Utopie ist. Laut den Zahlen von 2022 produzierte die Elektro-Rennserie insgesamt 33‘800 Tonnen CO2-Äquivalent. Im Gegensatz zu 19‘600 Tonnen in der Saison 2021. Eine scheinbare Verschlechterung, die allerdings hauptsächlich durch die Erhöhung der Anzahl von Überseerennen zustande kommt.
Die Formel E kommt auf dramatische Einsparungen
Ein Blick auf die durchschnittlichen Emissionen pro Rennen zeigt jedoch einen Rückgang um 25 Prozent im Vergleich zur Saison 2019. In absoluten Zahlen von 3461 Tonnen CO2e auf 2112 Tonnen CO2e pro Rennen. Im Vergleich dazu betrugen die direkten CO2-Emissionen Formel 1 pro Auto bereits 1800 Tonnen in einer Saison.
Formel 1 mit dem dreizehnfachen Ausstoss an Treibhausgasen
Doch das ist im Vergleich zur Formel E erst die Spitze des Eisbergs. Denn auf die Rennboliden entfallen in der F1 nicht einmal ein Prozent der Gesamtemissionen. Einschliesslich Logistik, Reisen und Fabrikarbeit übersteigt der CO2-Ausstoss den Vergleichswert der Formel E um das 13-fache. So betrug er 2019 heftige 256‘551 Tonnen.
Formel E belegt den Spitzenplatz unter den umweltfreundlichen Motorsport-Serien
Im Nachhaltigkeitsindex von Enovation Consulting ist die Formel E deshalb die einzige mit vier Sternen bewertete Serie. Mit 79 von 100 möglichen Punkten nimmt sie auch mit grossem Vorsprung den ersten Platz ein. Der Index bewertete die Umwelt-, Sozial- und Politikauswirkungen von 106 globalen Rennserien.
Der Vergleich mit anderen Sportarten überrascht
Doch trotz der relativ hohen Zahlen und dem allgemeinen Gegenwind gegen «unnötigen» Motorsport lohnt der Blick über den Tellerrand. Denn im Vergleich zu anderen Branchen und Aktivitäten hat die Rennerei relativ geringe ökologische Auswirkungen. Zum Beispiel erzeugen die Vereine der Fussball-Bundesliga und ihre Fans in Deutschland pro Spieltag rund 7800 Tonnen CO2-Emissionen. Pro Saison ist das in Summe mehr als die Emissionen der Motorsport-Königsklasse Formel 1 ist.
Ein offener und neutraler Blick lohnt sich
Dies verdeutlicht jedoch die Notwendigkeit einer nachhaltigen Praxis in allen Sektoren. Die Formel E führt das Rennen in dieser Hinsicht an, strebt jedoch weiterhin nach Verbesserung wie jüngst mit den Gen3-Rennwagen. Letztendlich besteht der Schlüssel zum Erfolg darin, die Technologien, die der Rennserie entwickelt werden, in den Alltag zu übertragen. Denn so kann der Hebel der Masse genutzt werden, um die weltweiten Emissionen zu reduzieren.