Formel E kurios: Wer bremst, gewinnt!
Die Formel E Gen3-Fahrzeuge sind beeindruckende Rennwagen: Nur 850 kg schwer und 320 km/h schnell. Ihr Party-Trick ist aber die Bremse, denn sie leistet 816 PS.
Das Wichtigste in Kürze
- Formel E Gen3-Rennwagen erreichen Spitzenleistung von 476 PS und 320 km/h.
- Neue Generation nutzt zwei Antriebe für verbesserte Energie-Rückgewinnung.
- Über 40 Prozent der im Rennen genutzten Energie wird rekuperativ erzeugt.
Im Vergleich zu den beiden Vorgängern sind die Formel E Gen3-Fahrzeuge kaum wiederzuerkennen. Für viele Fans sind es nun erstmals richtige Rennwagen. Mit einem Gesamtgewicht von 850 kg bringen sie es dank nun 476 PS auf 320 km/h auf manchen Strecken. Und besonders das irre Drehmoment des neuen Elektromotors an der Hinterachse sorgt für spektakuläre Beschleunigung.
Unglaubliche 816 PS Leistung auf der Bremse
In den Gen3-Rennern gibt es nun allerdings noch einen zweiten Motor an der Vorderachse. Gemeinsam leisten sie bis zu 600 kW – oder 816 PS in alter Währung – dies allerdings nur beim Bremsen.
Denn hier kommt den Formel E Boliden ihre eher untypische Nutzung zu Gute. Während ein normaler E-Automobilist möglichst sparsam fährt, zählt auf der Rennstrecke nur die Rundenzeit – mit entsprechender Quittung beim Verbrauch
Fast die Hälfte des Kraftstoffs ist «umsonst»
Doch der fällt nicht besonders hoch aus, denn auf der Strecke wird nicht nur viel beschleunigt, sondern auch viel gebremst. Und hier kommen die 816 Brems-PS zum Tragen, denn ihre Energie wird komplett zurückgewonnen.
Damit sind die Gen3-Modelle in der Lage, 40 Prozent der während des Rennens verbrauchten Energie «umsonst» zu erzeugen. So setzt die Formel E völlig neue Standards im Bereich der rekuperativen Energieerzeugung und lässt alle anderen Motorsport-Technologien alt aussehen.
Ein Formel E braucht nur vorne echte Bremsen
Die Bremsleistung ist so stark, dass die Formel E sogar theoretisch ohne hintere Bremsanlage auskommt. Aus Sicherheitsgründen wurde hinten ein Notbrems-System verbaut, das aber nur im Notfall eingesetzt wird.
Kaum zu glauben, angesichts der Geschwindigkeiten. Es rückt die spektakuläre Rennaction auf den Stadtkursen noch einmal in ein völlig anderes Licht.