Gran Turismo Collection: Man wird doch träumen dürfen
Die «Gran Turismo Collection» eines englischen Sammlers kommt unter den Hammer. Da kann man nur schwelgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Einzigartige Sammlung wird in London versteigert
- 18 Fahrzeuge, die meisten davon kosten Millionen
- Wie würde den Ihre Sammlung aussehen, wenn Sie das Spaziergeld hätten?
Mit der «Gran Turismo Collection» hat das kanadische Auktionshaus RM Sotheby's das grosse Los gezogen. 18 Fahrzeuge eines englischen Sammlers kommen auf einmal zur Versteigerung. Manche dieser Fahrzeuge sind mehrere Millionen Franken wert. Und die meisten zeugen davon, dass der Mann einen ausgezeichneten automobilen Geschmack hatte.
Die «Gran Turismo Collection» ist eine interessante Mischung aus berühmten Klassikern, teuren Ferrari und wilden Rallye-Autos. Allein die «Big Five» von Ferrari werden einen zweistelligen Millionenbetrag einbringen. Aber auch die Gruppe-B-Rallyeautos kosten richtig viel Geld. Welche drei dieser Fahrzeuge hätten Sie denn am liebsten?
1971 Lamborghini Miura SV
Das Topmodell unter den legendären Lamborghini Miura (1966 – 1975). Als SV 385 PS stark und fast 300 km/h schnell. Der Miura gilt als der erste Supersportwagen. Insgesamt wurden wohl 474 Stück produziert.
1982 Lancia 037
Die Lancia Rally 037 wurden nur 1982/83 gebaut, insgesamt waren es 257 Rallye- und Strassenversionen. Der 037 war das letzte nur heckgetriebene Fahrzeug, das die Rallye-WM gewinnen konnte. Mit diesem Exemplar gewann Walter Röhrl 1983 die Deutschland-Rallye.
1984 Lamborghini Countach LP5000 S
Der Lamborghini Countach wurde zwischen 1974 und 1990 gebaut. Als LP5000 S war er 455 PS stark und über 300 km/h schnell. Vom Modell mit den wilden Spoilern konnten mehr als 600 Stück verkauft werden.
1985 Audi Quattro S1 E2
Die Audi Quattro wurden zwischen 1980 und 1991 gebaut, der S1 war dann die Rennversion mit kurzem Radstand. Und als E2 erhielten 20 Exemplare noch wilde Flügel. Auch waren sie wohl bis zu 600 PS stark. Solche Rallye-Quattro kommen sehr selten zur Versteigerung.
1985 Ferrari 288 GTO
Der 288 GTO ist der erste der «Big Five» von Ferrari, gebaut zwischen 1984 und 1986, 272 Exemplare. Der 2,9-Liter-V8 kommt mit zwei Turbo auf 400 PS. Selbstverständlich ist der Ferrari über 300 km/h schnell.
1986 Lancia Delta S4
Die Lancia Delta S4 waren die ultimativen Rallye-Monster. Und mit ihrer horrenden Leistung jenseits von 600 PS auch dafür verantwortlich, dass die Gruppe B verboten wurde. Es hätten gemäss Reglement 200 Stück gebaut werden müssen. Mehr als 70 entstanden aber wohl nicht.
1991 Ferrari F40
Das wahre Vieh unter den «Big Five» von Ferrari, gebaut zwischen 1987 und 1992. Der letzte Ferrari, der unter Führung von Enzo Ferrari entwickelt wurde. Offiziell 478 PS, aber es waren wohl mehr. Höchstgeschwindigkeit über 320 km/h, aber dafür brauchte es viel Mut und Können.
1991 Jaguar XJR-15
Der Jaguar XJR-15 war nur als Rennwagen geplant, es entstanden 1991 49 Exemplare. Für Vortrieb sorgte ein 6-Liter-V12 mit 457 PS. Mit nur 1050 Kilo Leergewicht reichte das für aussergewöhnliche Fahrleistungen. Mit 500'000 Pfund war der Preis damals exorbitant.
1993 Bugatti EB110 GT
Vom Bugatti EB110 GT wurden zwischen 1991 und 1995 wahrscheinlich 96 Stück gebaut. Der 3,5-Liter-V12 wurde mit Hilfe von vier Turboladern auf 560 PS gebracht. Diese Bugatti wurden von Markt lange verschmäht, derzeit gehen die Preise durch die Decke.
1993 Jaguar XJ220 S
Mit dem von 1992 bis 1994 gebauten XJ220 wollte Jaguar vom Supercar-Hype jener Jahre profitieren. Das ging etwas schief, nur 275 Stück wurden verkauft, alle mit Verlust. Vom S gab es wohl nur 5 Exemplare, die dann 680 PS stark waren.
1996 Bugatti EB110 Super Sport
Der Super Sport war die nochmals leistungsgesteigerte Version des Bugatti EB110 GT. Damit waren 611 PS möglich, nur gerade 32 Exemplare wurden gebaut. Mit einer gemessenen Höchstgeschwindigkeit von 342 km/h war der EB110 SS damals das schnellste Auto der Welt.
1997 Ferrari F50
Der nächste Ferrari der «Big Five» wurde zwischen 1995 und 1997 gebaut, vom F50 entstanden 349 Stück. Der 4,7-Liter-V12 kam auf 520 PS und durfte ohne Turbos antreten. Weil er auch manuell geschaltet ist, macht ihn das für Sammler besonders interessant.
2003 Ferrari Enzo
Und noch einmal «Big Five», der Enzo mit seinem 6-Liter-V12, der 660 PS leistete. Gebaut wurden zwischen 2002 und 2004 rund 400 Exemplare, das letzte erhielt Papst Johannes Paul II. Ob sich dieser je an der Höchstgeschwindigkeit von 355 km/h versuchte, ist nicht überliefert.
2014 Ferrari LaFerrari
Der letzte der «Big Five» von Ferrari, der LaFerrari mit seinem technisch sehr komplizierten Hybrid-Antrieb. Davon wurden zwischen 2013 und 2018 500 Exemplare gebaut, alle 963 PS stark. Dazu kommen noch 210 Aperta, also die offenen Versionen.
2022 Bugatti Chiron Super Sport 300+
Der einzige Neuwagen in der Sammlung ist der Bugatti Chiron Super Sport 300+, limitiert auf 30 Exemplare. Im Vergleich zu den «normalen» Chiron ist dieses Modell 30 Zentimeter länger. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 440 km/h limitiert. Die Kraft dafür kommt aus einem 1600 PS starken 8-Liter-Motor mit 16 Zylindern.
Das waren doch jetzt aber erst 15 Fahrzeuge? Stimmt, aber die drei gelben, offenen Ferrari sind wohl Ausrutscher des Sammlers. Oder haben etwas mit seinen persönlichen Vorlieben zu tun. Jetzt sind Sie dran mit Ihrer ganz persönlichen Sammlung.