Palmöl schadet dem Klima stärker als gedacht
Weil die Nachfrage nach Palmöl stetig steigt, nehmen auch die Monokulturflächen mit Ölpalmen weltweit zu. Das kurbelt die Klimaerwärmung an – und zwar stärker als bisher gedacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Plantagen aus Ölpalmen können viel weniger CO2 speichern als Urwälder.
- Deshalb entleeren sich bei Brandrodungen und Abholzungen jahrhundertalte Kohlenstoffspeicher in die Atmosphäre.
- Pro Hektare gerodeten Regenwaldes verpuffen so 174 Tonnen CO2 in die Atmosphäre – 20 Prozent mehr als bisher gedacht.
Palmöl steckt in fast jedem Alltagsprodukt und die Nachfrage nach dem pflanzlichen Fett steigt ungebremst an. Deshalb müssen immer grössere Regenwaldflächen den Monokulturfeldern weichen. Dadurch verlieren die dort lebenden Menschen und Wildtiere ihren Lebensraum. Und: Auch das Klima ist betroffen. Weil Ölpalmen viel weniger vom Treibhausgas CO2 speichern können als Regenwälder, entleeren sich bei Brandrodungen und Abholzungen jahrhundertalte Kohlenstoffspeicher in die Atmosphäre. Das trägt zur Erwärmung des Klimas bei.
Wie hoch dieser CO2-Schaden tatsächlich ausfällt, haben Ökologen der ETH Lausanne beziffert. Während zwei Jahren sammelten sie Proben von Böden und Bäume in Palmölplantagen und Regenwäldern auf der indonesischen Insel Sumatra. Die Analysen zeigen: Ersetzt man eine Hektare Regenwald mit Ölpalmen, verpuffen etwa 174 Tonnen CO2 in die Luft. Das summiert sich, denn pro Jahr fallen mehrere hundert Tausend Hektaren indonesischen Regenwaldes den Palmölplantagen zum Opfer. Diese Menge an CO2 übertrifft bisherige Angaben des Weltklimarates um gut 20 Prozent.
Um den Schaden am Klima zumindest teilweise einzudämmen, empfehlen die Forschenden in ihrer Studie eine Nutzung des gerodeten Holzes: Anstatt dieses zu verbrennen, sollte es immerhin als Bauholz genutzt werden. So bleibt der Kohlenstoff vorübergehend im Holz, anstatt in Rauch aufzugehen.
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