3 Schritte: So tanken pflegende Angehörige auf
Die Pflege eines geliebten Menschen ist eine grosse Aufgabe, gefühlt ohne Feierabend. Wie können Angehörige dabei auftanken und Pausen in den Alltag einbauen?
Das Wichtigste in Kürze
- Um auftanken zu können, muss man wissen, was einem gut tut: Hier können Listen helfen!
- Diese "Inseln der Entspannung" bekommen dann Platz im Alltag: gleich im Terminkalender!
- Ein Ritual, in dem man regelmässig den Blick auf Positives lenkt, beruhigt und gibt Kraft.
Die Seele einfach mal baumeln lassen – das fällt vielen pflegenden Angehörigen schwer. Auch wenn man gerade nicht bei dem oder der Pflegebedürftigen ist: Irgendetwas gibt es immer, das erledigt werden kann. Die Gedanken kreisen, das Telefon ist immer in Hörweite.
Dabei ist Erholung kein Luxus, sondern notwendig, um wieder Kraft für die Pflege zu schöpfen. Experten aus der Zusammenarbeit mit Senioren rät pflegenden Angehörigen in einem Ratgeber zu diesen drei Schritten:
Erster Schritt: Wohltuende Aktivitäten und Dinge sammeln
Um auftanken zu können, muss man erst mal wissen, was der eigenen Seele überhaupt guttut. Das kann von Person zu Person unterschiedlich sein.
Die eine kann durch Joggingrunden der inneren Unruhe etwas entgegensetzen. Der andere lässt seine Erschöpfung am besten los, wenn er sich in ein Schaumbad gleiten lässt.
Pflegende Angehörigen können die Ideen auf einer Liste festhalten und dafür mindestens 50 von ihnen sammeln. Das können auch vermeintlich kleine Dinge sein – den Duft von Kaffeebohnen wahrnehmen, ein Buch lesen, sich massieren lassen oder in Fotoalben blättern.
Zweiter Schritt: Inseln in den Alltag einbauen
Nun geht es darum, die Inseln der Entspannung regelmässig in den Alltag zu einzubauen. Manche Dinge lassen sich einfacher umsetzen als andere.
Es ist also sinnvoller, mit ihnen anzufangen – und für die grösseren Aktivitäten die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.
Experten empfehlen: Die Inseln zum Auftanken so behandeln wie andere Termine. Heisst: Auch für das Schaumbad oder den Waldspaziergang wird ein festes Zeitfenster im Kalender geblockt.
Dritter Schritt: Positives wahrnehmen
Konflikte, Sorgen um die Gesundheit, Überforderung: Die Pflege eines geliebten Menschen kann herausfordernd sein. Deshalb tut es gemäss Experten gut, regelmässig den Blick auf das Positive zu richten. Denn das schafft einen Gegenpol und beruhigt das Gehirn.
Pflegende Angehörige können sich daher immer wieder fragen, wofür sie Dankbarkeit empfinden. Zum Beispiel am Abend: Was ist heute gut gelaufen? Was war schön?
Alternativ kann man sich auch morgens nach dem Aufwachen zehn Dinge überlegen, für die man dankbar ist – für jeden Finger eine.