An diesen Zeichen erkennen Sie Hypersomnie
Ein überdurchschnittlich grosses Schlafbedürfnis am Tag wird Hypersomnie genannt. Zwar ist es relativ selten, doch für Betroffene ist der Leidensdruck gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Hypersomnie ist keine organische Krankheit wie Narkolepsie.
- Die Ursachen für die Erkrankung sind noch ungeklärt.
- Eine medikamentöse Therapie kann Abhilfe schaffen.
Die meisten von uns fühlen sich ab und zu tagsüber schlapp. Vor allem an grauen verregneten Tagen entsteht schnell das Bedürfnis, sich einfach nur ins Bett zu verkriechen.
Solange dieses Bedürfnis nur ab und zu auftritt, ist es völlig normal. Ist es jedoch dauerhaft vorhanden, spricht die Medizin von Hypersomnie.
Tagesschläfrigkeit und Antriebslosigkeit
Die meisten Schlafstörungen eint die Tatsache, dass Betroffene nachts schlecht schlafen und morgens ohne Erholung aufwachen. Dadurch fühlen sie sich tagsüber müde.
Anders bei der Hypersomnie: Hier schlafen die Betroffenen durchaus acht bis zehn Stunden pro Nacht gut und sind trotzdem tagsüber müde.
Im Volksmund wird die Hypersomnie daher auch als Schlafsucht bezeichnet.
Sie darf jedoch nicht mit Narkolepsie verwechselt werden. Dabei handelt es sich um eine neurologische (organische) Erkrankung. Es liegt eine Störung im Gehirn vor.
Bei der nichtorganischen Hypersomnie liegen keine derartigen Störungen vor.
Diese Symptome deuten auf Hypersomnie hin
Doch woher wissen Sie, ob Sie einfach nur müde sind oder tatsächlich an Hypersomnie leiden? Das häufigste Symptom ist anhaltende Schläfrigkeit tagsüber.
Medizinisch ist von einer Hypersomnie die Rede, wenn Sie über drei Monate hinweg mindestens dreimal pro Woche tagsüber schlafen möchten.
Ein weiteres eindeutiges Symptom ist Müdigkeit trotz gutem Schlaf. Sie kriechen nach neun oder sogar zehn Stunden aus dem Bett, beginnen den Tag und fühlen sich kurz darauf schon wieder müde.
Ausserdem fühlen Sie sich trotz des guten Schlafs nicht erholt.
Oft werden psychische Gründe vermutet
Die Diagnose Hypersomnie wird meist nach umfassender Anamnese und Beobachtungen im Schlaflabor gestellt.
Genau wie bei der Narkolepsie können stimulierende Medikamente wie Modafinil verordnet werden. Diese reduzieren das Gefühl der permanenten Müdigkeit tagsüber.
In vielen Fällen ist die Hypersomnie ein Anzeichen für eine psychische Erkrankung wie eine Depression oder ein Burnout.
Sollte der behandelnde Arzt eine solche psychische Erkrankung vermuten, wird er dem Patienten eine entsprechende Therapie nahelegen.
Zu lange schlafen macht müde
Langer Schlaf ist übrigens nicht gleichbedeutend mit erholsamem Schlaf. Tatsächlich gelten acht Stunden als ideal für den Menschen.
Wenn Sie regelmässig neun bis zehn Stunden schlafen, leidet die Schlafqualität. Zwingen Sie sich eine Weile, früher aufzustehen, bis sich der Körper an den neuen Rhythmus gewöhnt hat.