Das können vergrösserte Hände und Füsse bedeuten
Das Gesicht wirkt gröber, die Hände werden dicker. Man schwitzt mehr und schnarcht. Alterserscheinungen? Es kann auch eine Hormon-Überproduktion sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Begriff «Akromegalie» bezeichnet eine seltene Erkrankung der Hirnanhangdrüse.
- Sie führt zur «Vergröberung des Aussehens», fälschlich oft mit Altern gleichgesetzt.
- Es empfiehlt sich eine frühe Diagnostik, um Folgeschäden wie Diabetes vorzubeugen.
Der Ehering oder die Schuhe passen nicht mehr. So ein plötzlicher Wachstumsprozess im mittleren Alter kann auch auf eine seltene Erkrankung namens Akromegalie hindeuten.
Dabei sorgt meist ein gutartiger Tumor der Hirnanhangdrüse dafür, dass diese Drüse zu viel Wachstumshormone ausschüttet. Die Folge: Knochen und innere Organe werden dicker.
Das kann sich zum Beispiel auch durch eine Vergrösserung der Hände oder Füsse zeigen. Auch Gesichtszüge verändern sich – so kann die Nase optisch gröber erscheinen.
Fehldeutung als normale Alterungsprozesse
Vermehrtes Schwitzen, Kopfweh, Karpaltunnelsyndrome an den Händen oder das Schlaf-Apnoe-Syndrom sind weitere mögliche Symptome, so die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).
Ein Problem: Die «langsame Vergröberung des Aussehens», wie es die DGE nennt, werde häufig als Ausdruck des normalen Alterungsprozesses fehlgedeutet.
Bleibende Folgen möglich
Dabei sei eine frühzeitige Diagnostik wichtig. Werde die Erkrankung rechtzeitig behandelt, stünden die Heilungschancen gut. Zudem haben Betroffene weniger bleibende Folgen. So steigt durch die Hormonausschüttung etwa das Diabetes-Risiko.
Akromegalie gehört zu den seltenen Erkrankungen. Das mittlere Alter bei der Diagnosestellung liegt bei 40 bis 45 Jahren.