Das macht unsere Gesichtshaut so empfindlich
Ein Haar, das an der Wange kitzelt, ein feiner Windstoss, ein wachsender Pickel: Auf unserer Gesichtshaut spüren wir besonders viel. Warum das so ist.

Das Wichtigste in Kürze
- In der menschlichen Gesichtshaut befinden sich viele tastsensible Rezeptoren.
- Sie reagieren bereits, wenn sich eine dermatologische Unreinheit bildet.
- Was das Gehirn mit solchen Informationen macht, ist heute ein breites Forschungsgebiet
In der menschlichen Haut befinden sich pro Quadratmillimeter 100 tastsensible Rezeptoren – eine Menge. In der Gesichtshaut sind es mehr, weshalb sie noch empfindlicher ist. Darauf macht der Haptikforscher Martin Grunwald aufmerksam.
Ausserdem besitze die Gesichtshaut extrem viele sogenannte Venushaare. Sie sind ganz dünn und nur im Gegenlicht oder unter dem Mikroskop zu sehen. An jedem Haar befinden sich allein 50 tastsensible Rezeptoren.

Das macht sich bemerkbar – zum Beispiel, wenn ein Pickel spriesst. «Wenn sich eine dermatologische Unreinheit bildet, der kleineren oder grösseren Art, werden auch die Tastrezeptoren in dieser Region erregt», so der Psychologie-Professor.
Üblicherweise reagieren sie auf Druck, Vibration, Temperatur oder Schmerz.
Viele Fragen sind noch offen
Die Gesichtsrezeptoren senden – wie alle Tastsinn-Rezeptoren – permanent Signale an das Gehirn. «Der spannende Punkt ist, was das Gehirn mit diesen Informationen macht», sagt Grunwald. Hier sind für die Forschung noch viele Fragen offen.
Die sensorische Erforschung des menschlichen Gesichts sei eine Aufgabe, die die Wissenschaftler in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen müsse, so Grunwald – auch, um Betroffenen einer Skin Picking Disorder besser helfen zu können.