Praktisch und gemütlich: So richten Sie ein Pflegezimmer ein

Nau Lifestyle
Nau Lifestyle

Bern,

Wird der Vater zu Hause gepflegt, ist es sinnvoll, ein Pflegezimmer einzurichten. Das soll aber nicht nur praktisch sein, sondern auch gemütlich. Geht das?

Menschen
Eine Pflegerin hält in einem Altenheim die Hand einer Bewohnerin. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Pflegezimmer soll praktisch sein, aber auch individuelle Bedürfnisse berücksichtigen.
  • Als Lage empfiehlt sich ein heller, ebenerdiger Raum nahe bei Familie, Bad und Küche.
  • Kräftige Farben an den Wänden, Motivtapeten und Familienfotos sorgen für Gemütlichkeit.

Es gibt leichtere Aufgaben, als das Pflegezimmer für einen geliebten Menschen einzurichten. So ein Raum soll schliesslich nicht nur praktisch sein.

Er soll nach wie vor ein Wohnraum, ein Zuhause sein – ein Ort, an dem man sich wohlfühlt, lacht, Erinnerungen nachhängt, mit dem Enkel einen Kakao trinkt.

Wie gelingt das? Für Pflegeberaterin Ines Böhm ist klar: «Angehörige sollten immer die individuellen Bedürfnisse der Person, für die das Pflegezimmer gedacht ist, im Blick behalten.»

Heisst: Lieber einmal mehr das Gespräch suchen, anstatt eine Entscheidung über den Kopf des Betroffenen hinweg zu treffen.

Welcher Raum eignet sich als Pflegezimmer ?

Nicht immer haben Angehörige die Wahl, welches Zimmer im Haus oder in der Wohnung zum Pflegezimmer werden soll. Falls doch, sollten sie sich für einen Raum entscheiden, der im Erdgeschoss liegt und gut erreichbar ist.

«Das Pflegezimmer sollte möglichst nah an der Familie liegen», sagt Böhm. Das macht es für die pflegebedürftige Person deutlich einfacher, am Familienleben teilzuhaben.

Mann Bett Pflege Papier Bücher
Auch wenn ein besonderes Bett darin steht, vielleicht noch medizinische Apparate: Ein Pflegezimmer bleibt ein Zuhause, in dem man sich wohlfühlen will. - Michael Bader/Westend61/dpa-tmn

Ist der Bewohner noch mobil, sollten auch Bad und Küche nicht zu weit entfernt sein. «Und es sollte, wenn möglich, der hellste Raum im Haus oder in der Wohnung sein», sagt Katia Steilemann, Raumberaterin, Coach und Präventologin.

Schliesslich verbringt die pflegebedürftige Person viel Zeit in diesen vier Wänden. In einem dunklen Raum hat niemand Freude.

Laut Böhm sollte ein Pflegezimmer nicht kleiner als 15 Quadratmeter sein. «Schliesslich soll das Pflegebett darin so stehen können, dass es von drei Seiten zugänglich ist», sagt sie.

Und der Bewohner sollte sich – etwa mit Rollstuhl oder Gehhilfen – im Zimmer bewegen können, ohne ständig hängen zu bleiben oder gegen Möbel zu stossen. Auch deshalb braucht es laut Böhm genug Platz.

Welcher Boden soll ins Pflegezimmer ?

«Teppich ist nicht sinnvoll, schliesslich könnte man über die Kanten stolpern oder bleibt mit Rollator oder Rollstuhl hängen», sagt Steilemann. Auch mit Blick auf eine mögliche Inkontinenz eignen sich Laminat oder Fliesen besser, da sie sich leichter reinigen lassen.

Die Experten weisen jedoch darauf hin, dass der Boden nicht rutschig sein darf.

Wohin stellen wir das Bett?

Das Pflegebett bildet den Mittelpunkt des Pflegezimmers. «Es steht bestenfalls so, dass der Mensch die Zimmertür sehen kann – und nicht erschrickt, wenn jemand ins Zimmer kommt», sagt Katia Steilemann.

Ist das nicht machbar, sollten Spiegel so im Raum positioniert werden, dass die Person verfolgen kann, was an der Zimmertür passiert.

Ausserdem sollte das Pflegebett nicht allzu weit vom Fenster entfernt stehen. Dort ist es nicht nur heller, sondern man hat auch einen wohltuenden Blick nach draussen – am besten ins Grüne, so Steilemann.

Grafik Zimmer Pflege zu Hause
Ein Pflegezimmer ist immer noch ein Zuhause. Daher sollte man es so einrichten, dass es den Bedürfnissen des zu Pflegenden entspricht. - dpa-infografik GmbH/dpa-tmn

Ines Böhm rät zudem, das Pflegebett so auszurichten, dass die pflegebedürftige Person mit ihrem Besuch gut ins Gespräch kommen kann. «Der Besuch sollte nicht am Bett stehen oder auf der Bettkante sitzen müssen», so Böhm.

Besser ist ein Stuhl oder ein Sessel für den Besuch, der so ausgerichtet ist, dass Blickkontakt möglich ist.

Was machen wir mit den Wänden?

«Ein Fehler, den ich beobachte, ist, dass viele Angehörige bei der Wandfarbe auf Pastelltöne setzen», sagt Steilemann. «Bei älteren Menschen funktionieren die Augen aber nicht mehr so gut.»

Die Wände im Pflegezimmer können ihrer Einschätzung nach daher ruhig etwas mehr Farbe vertragen. Die Raumexpertin rät zu Rot- oder Grüntönen, die aber nicht zu dunkel sein sollten.

«Man kann auch überlegen, die Decke zu streichen – schliesslich schaut man im Liegen dort hoch», so Steilemann. Auch Motivtapeten, zum Beispiel von einem Wald, sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.

Richtig wohnlich wird es aber nicht allein durch die Farbe an den Wänden. Wenn die Liebsten mal nicht im Sessel neben dem Bett Platz nehmen können, tut ein Blick auf Familienfotos an den Wänden gut.

Kommentare

Weiterlesen

Mann Bank Park Ruheständler Senior
2 Interaktionen
Gesundheitsmagazin
Hände alt Ring
1 Interaktionen
Nau Gesundheit
Legoarzt und Legobad
1 Interaktionen
Nau Gesundheit
D
Strände & Co.

MEHR GARTEN

D
Richtiger Dünger
Garten
94 Interaktionen
«Spooky»
Botanische Garten
Stadt Bern
Rothenburg

MEHR AUS STADT BERN

a
22 Interaktionen
JSVP tobt
festnahme
5 Interaktionen
Mann (32) in Haft
YB
4 Interaktionen
«Hatsch-Klartext»
BSV Bern
Handball