Warum beim Schlitteln ein Helm auf den Kopf gehört
Das Wichtigste in Kürze
- Knapp die Hälfte aller Verunfallten in Wintersportgebieten sind Schlittenfahrer.
- Schweren Kopfverletzungen kann man mit dem Tragen eines Helms vorbeugen.
- Ein Crashtest zeigt, dass dieses Risiko so um etwa 80 Prozent verringert werden kann.
Auch wenn viele Schlitteln für einen harmlosen Winterspass halten, sollten sie sich zumindest mit einem Helm schützen, wie ein Crashtest zeigt.
Ein circa 80 Kilogramm schwerer und 1,75 Meter grosser Dummy auf einem Holzschlitten fuhr dabei mit 25 Stundenkilometern Geschwindigkeit in eine Holzbarriere. Sensoren massen die Beschleunigung des Kopfes bei dem Aufprall.
Ergebnis: Ohne Helm lag das Risiko einer schweren Kopfverletzung bei 90 Prozent, mit Helm bei nur 10 Prozent.
Wie ein ungeschützter Aufprall aufs Lenkrad bei 50 km/h
Um es deutlicher zu machen, ziehen die Crashtest-Autoren einen Quervergleich mit dem Strassenverkehr:
Der Aufprall mit und ohne Helm lasse sich mit einem Frontalunfall mit dem Auto bei 50 km/h vergleichen, bei dem der Kopf auf einem Airbag aufschlägt – oder ungeschützt auf dem Lenkrad.
Insbesondere Kinder haben ein hohes Risiko, mit dem Schlitten zu stürzen und sich zu verletzen.
Der Rat des Helmtragens gilt für alle Altersklassen – sei es auf dem kleinen Schlittellhang um die Ecke oder gerade auch auf den teils rasanten Schlittenpisten in den Skigebieten, die häufig quer durch Wälder führen.
Schlittenfahrer oft am Kopf verletzt
Dass man das Risiko des Schlittelns gerade im Winterferien nicht unterschätzen sollte, unterstreicht eine Unfalldatenanalyse der Luftrettung aus den Jahren 2018 bis 2012:
Knapp die Hälfte der Verunglückten seien Schlittenfahrer gewesen. Die Verletzungsschwere war höher als bei Ski- und Snowboardfahrern. Schlittenfahrer waren demnach oft mit einem Baum oder anderen Objekten kollidiert.
Auch die Verletzungsmuster unterscheiden sich der Analyse zufolge: Ski- und Snowboardfahrer erleiden häufig Beinverletzungen, Schlittenfahrer Schädel-Hirn-Traumata.