Vegan: Welche Milchalternative passt wann?
Das Angebot an Milchalternativen, die vegan sind, ist sehr vielfältig – auch geschmacklich. Wann wird also welche Pflanzenmilch am besten verwendet?
Das Wichtigste in Kürze
- Das Angebot an veganen Milchalternativen ist sehr gross.
- Die Getränke unterscheiden sich in Geschmack und Konsistenz.
- Einige Drinks eignen sich besser für den Kaffee, andere passen am besten zum Müsli.
Längst gibt es nicht nur Soja- und Hafermilch im Supermarkt zu kaufen. Das Sortiment an pflanzlichen Alternativen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen.
Es gibt auch Drinks aus Mandel, Reis, Dinkel, Hanf, Cashew, Erbsen, Haselnuss oder Lupinen. Die veganen Milchalternativen unterscheiden sich stark hinsichtlich Geschmack und Konsistenz.
Nicht jede Pflanzenmilch ist zum Beispiel für den Kaffee geeignet, weil sie einen zu starken Eigengeschmack aufweist. Andere lassen sich besonders gut zum Kochen und Backen verwenden.
Wenn Sie im Supermarkt zur veganen Alternative greifen, überlegen Sie sich daher am besten bereits, wofür sie verwendet werden soll.
Wenn der Latte Macchiato vegan sein soll
Für einen Milchkaffee eignen sich Hafer- und Sojamilch am besten. Sojamilch lässt sich gut aufschäumen und kann daher gut für Cappuccino oder Latte Macchiato verwendet werden.
An den Eigengeschmack von Soja muss man sich allerdings zuerst etwas gewöhnen.
Hafermilch ist mild und süsslich und harmoniert gut mit dem Kaffeegeschmack. Zum Aufschäumen eignen sich die Barista-Editionen, die meist einen höheren Fettanteil aufweisen.
Der neueste Trend für den veganen Milchkaffee ist Erbsenmilch. Die Konsistenz erinnert an Milch, sie ist allerdings leicht süsslich. In der Schweiz ist die Erbsenmilch erst an wenigen Orten erhältlich.
Wer statt Kaffee lieber eine «Golden Milk» mit Kurkuma oder eine heisse Schoggi trinken möchte, ist mit Mandelmilch gut bedient. Mandelmilch ist besonders süss und ist daher gut für Getränke mit einer süssen Note geeignet.
Vegan Backen mit Pflanzenmilch
Die Pflanzendrinks lassen sich auch gut in der Küche verwenden. Für Omelettes etwa lassen sich Hafer- und Dinkelmilch gut verarbeiten.
Für Kuchen eignen sich alle Milchalternativen. Im fertigen Kuchen ist die Pflanzenmilch nicht mehr zu schmecken, auch wenn sie kalt einen starken Eigengeschmack aufweist.
In cremigen Desserts bringen Mandel-, Hafer-, oder Dinkelmilch eine süss-nussige Note. Durch die natürliche Süsse kann bei Desserts sogar der Anteil an Zucker etwas reduziert werden.
Zum Birchermüesli passen besonders gut Milchalternativen mit einem getreidigen oder nussigen Aroma. Hafer-, Dinkel- oder Haselnussmilch sind hier eine gute Wahl.
Beim Müesli kann man aber gut experimentieren. Es lohnt sich also, auch mal zur Hanf- oder Lupinenmilch zu greifen.
Kochen mit Milchalternativen
Für salzige Gerichte, die vegan sein sollen, eignet sich nur Sojamilch, da diese keine natürliche Süsse aufweist. Beim Kauf muss man allerdings auf die Inhaltsangaben achten, denn oft wird Zucker zugesetzt.
Die pflanzlichen Milchoptionen sind weniger cremig als Kuhmilch. Für Saucen oder zum Verfeinern von Suppen sind sie deshalb weniger gut geeignet.
In diesem Fall wählt man besser Rahm-Alternativen, oft als «Crème Cuisine» bezeichnet. Sojarahm weist kalt zwar einen Eigengeschmack auf, beim Kochen verflüchtigt sich dieser jedoch.
Rahmalternativen mit Hafer können leicht süsslich sein. Je nach Sauce unterstützt dies aber gerade den Geschmack.
Für asiatische Gerichte und Currys ist die Kokosmilch am besten geeignet. Sie können jedoch auch mit Hafer- oder Sojarahm ergänzt werden.
Auf Zutatenliste achten
Beim Kauf von Milch- und Rahmalternativen, die vegan sind, sollte man jeweils auf die Inhaltsangaben achten. Es gibt Hersteller, die viele Zusatzstoffe verwenden.
Das ist nicht nötig. Für eine feine Pflanzenmilch braucht es oft nicht mehr als zwei, drei Zutaten. Dazu gehören die Grundzutat, zum Beispiel Hafer oder Dinkel, Wasser und für die Konsistenz manchmal etwas Öl.
Die pflanzliche Milch lässt sich deshalb auch gut zu Hause herstellen.
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Nau vegan
Im Rahmen dieser Serie schreibt die Expertin Mirjam Walser regelmässig Beiträge zum Thema Veganismus.