Schnell und gesund: Brotaufstriche selbermachen

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Ob Curry-gelb, Avocado-grün oder Tomaten-rot – mit selbst gemachten Aufstrichen bringt man Farbe aufs Brot. Die Zubereitung ist dabei spielend einfach.

Brotaufstrich Zutaten mixen
Wer den Dreh raus hat, mixt im Handumdrehen aus seinen Lieblingszutaten einen Brotaufstrich. - Christin Klose/dpa-tmn -

Das Wichtigste in Kürze

  • Einen Brotaufstrich kann man ganz einfach und fast aus allem herstellen.
  • Grundlage ist eine streichfähige Basis aus Milchprodukten oder Hülsenfrüchten.
  • Anschliessend entscheidet man sich für einen Geschmack und ergänzt entsprechende Würze.
  • Ein Tipp: Je weniger man püriert, desto spannender ist der Aufstrich für die Zunge.

Die klassischen Brotbeläge kommen zwar nie aus der Mode, doch Aufstriche bringen Abwechslung aus Sandwich. Gerade selbst gemacht. Das Schöne daran: Aufstriche lassen sich schneller zubereiten, als viele vermuten.

Für Michaela Lühr, Foodbloggerin und Kochbuchautorin, ist das einer der Vorteile. «Ein Aufstrich ist schneller gemacht als gekauft», sagt sie. Zehn Minuten braucht man im Schnitt. «So schnell schafft keiner einen Einkauf.»

Voraussetzung ist, dass man alle Zutaten daheim hat. Hier kommt der nächste grosse Vorteil von Aufstrichen zum Tragen: man kann sie aus fast allem herstellen. Wer den Dreh raus hat, mixt im Handumdrehen aus seinen Lieblingszutaten einen Brotaufstrich.

Auf einen Streich: die Basis

Die Grundlage eines Aufstrichs bildet die streichfähige Basis. Häufig sind das Milchprodukte wie Frischkäse, Creme fraîche oder entsprechende Ersatzprodukte aus Soja oder Lupinen. Auch pürierte Hülsenfrüchte oder Nüsse bieten sich an.

Apropos pürieren, für die Zubereitung der meisten Aufstriche wird ein Mixer oder Pürierstab benötigt.

Nutzt man Frischkäse oder Joghurt als Basis, nimmt man besser einen Schwingbesen oder Löffel zum Verrühren der Zutaten.

Michaela Lühr benutzt gerne einen dänischen Schwingbesen. «Der schlägt nicht so viel Luft unter im Vergleich zu einem Mixer oder Pürierstab.» Frischkäse und Joghurt behalten ihre cremige Konsistenz und der Aufstrich wird nicht zu flüssig.

Auftrich Thunfisch Geschmacksträger Basis
Ein Aufstrich braucht eine streichfähige Basis und einen Geschmacksträger – wie zum Beispiel Thunfisch. Für eine herzhafte Variante kann dieser mit Kapern, Tomaten und Lauchzwiebeln vermischt werden. - Doreen Hassek/haupstadtkueche.blogspot.com/dpa-tmn

Neben der streichfähigen Basis braucht es eine Zutat für den Geschmack. Das können Gemüse, Obst, Kräuter, Fisch oder Fleisch sein.

Wer den Aufstrich selbst macht, bestimmt wie viel davon reinkommt. Diverse Kochbücher und Internetseiten sprudeln über vor Rezepten. Anfangs ist es empfehlenswert, sich ans Rezept zu halten.

Auch wenn bei der Zubereitung eigentlich nicht viel schiefgehen kann, hilft ein Rezept, um sich in die Komposition einzufinden. Später gelingt es einfacher, eigene Aufstriche zu kreieren.

Das Feintuning: die richtige Würze macht's

Sind Basis und Geschmackszutat gefunden, kommt das Würzen ins Spiel. Am besten schmeckt es, wenn der Aufstrich möglichst viele der fünf Geschmacksarten – süss, salzig, sauer, bitter und umami – enthält, so Lühr.

Gerade Anfängern erscheint es komisch, eine süsse Komponente in einem herzhaften Aufstrich zu geben. Doch genau wie Salz in einem süssen Gericht, unterstreicht eine Prise Zucker in einer herzhaften Speise den Geschmack der Hauptzutat.

Zutaten Karotten Ingwer Aufstrich
Frische Zutaten, schnell gemixt und ab damit aufs Brot: Karotten, Zwiebeln, Chili und Ingwer werden so zu einem Karotten-Ingwer-Aufstrich. - Laura Ludwig/dpa-tmn

Bittere Geschmackskomponenten verstecken sich häufig in Kräutern, wie zum Beispiel Rosmarin.

Und der würzige Umami-Geschmack findet sich in Tomatenmark, Sojasosse, Worcestersosse, Pilzpulver oder auch Nüssen. Ein Spritzer Zitronensaft oder ein Teelöffel Essig bringen Säure in den Mix.

Rein pflanzlich: Vegane Aufstriche

Gerade in der veganen Küche spielen Aufstriche ihr komplettes Potenzial aus. Geschmacklich kann man rund um den Globus reisen, ohne auf etwas zu verzichten.

Als Basis kommen Hülsenfrüchte, zum Beispiel Kichererbsen, weisse Bohnen und Linsen oder eingeweichte Nüsse und Kerne – Cashew-, Sonnenblumen- oder Pinienkerne – in den Mixer.

Klassiker Küche vegan Hummus
Ein vielseitiger Klassiker der veganen Küche ist Hummus. - Christin Klose/dpa-tmn

Melanie Hafner, Bloggerin, schwört auf Hefeflocken für einen «käsigen Geschmack». Hefeflocken passen nicht in jeden Dip, aber wenn es nach Käse schmecken soll, sind sie die Geheimzutat schlechthin, und stehen dem tierischen Original in nichts nach.

Ein vielseitiger Klassiker der veganen Küche ist Hummus. Hafners Rezept für einen Hummus mit getrockneten Tomaten zeigt, wie simpel es ist, einen Aufstrich zu machen.

250 g gekochte Kichererbsen, 45 g getrocknete Tomaten, eine Knoblauchzehe, Saft von einer halben Zitrone, zwei Esslöffel Olivenöl und ein halber Teelöffel Salz in einem Mixer cremig pürieren. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen. Fertig.

Die Zunge liebt unterschiedliche Konsistenzen

Etwas aufwendiger in der Zubereitung, aber lange nicht so zeitintensiv wie das Backen eines Apfelstrudels, ist Michaela Lührs Wohlfühl-Rezept für ihren Apfelstrudel-Dip:

Drei Esslöffel Zitronensaft, 50 ml Apfelsaft und einen grob geraspelten Apfel in einen Topf geben, kurz aufkochen und dann für 10 Minuten leicht köcheln und anschliessend gut abkühlen lassen.

Zur abgekühlten Masse 30 g weiche Butter, zwei Messerspitzen Zimt und 30 g Honig dazugeben und vermischen. 250 g Quark unterrühren.

Wer mag, fügt 30 g Rosinen hinzu. Kurz vorm Servieren zehn zerkrümelte Amarettini-Kekse unterrühren. Die Zunge mag es, wenn sie etwas zu fühlen hat.

Auftrich Sonnenblumenkerne vegan Basis
Um eine nussige Cremigkeit zu erreichen, dienen Sonnenblumenkerne bei diesem veganen Aufstrich als Basis. Hinzu kommen getrocknete Tomaten, Aubergine, Knoblauch, Paprikapulver, Salz und Öl sowie etwas Zitronensaft. - Melanie Hafner/vegaliferocks.de/dpa-tmn

Überhaupt ein guter Rat: nicht zu fein pürieren. Unterschiedliche Konsistenzen machen das Essen spannend.

Wer seinen Aufstrich selbst macht, entscheidet was reinkommt. Von erlesenen, hochwertigen Zutaten bis zu preisgünstigen Alternativen ist alles möglich. Geübte können wunderbar Reste aus dem Kühlschrank verwenden und in Aufstriche verwandeln.

Worauf hingegen alle selbst gemachten Aufstriche verzichten, sind Geschmacksverstärker, Aromen und Konservierungsstoffe. Haltbar sind die Aufstriche im Kühlschrank für drei bis vier Tage.

Übrigens: Aufstriche eignen sich auch als Dip für Gemüse oder als Grundlage für Pfannengerichte oder Aufläufe aller Art.

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