Vegan Pastete bringt Briten in Aufruhr
Das Wichtigste in Kürze
- Der sogenannte Pie ist ein traditionsreiches englisches Gericht.
- Es ist das erste Mal, dass eine vegane Pastete den renommierten Wettbewerb gewinnt.
- Spitzenköche sind über die Prämierung des veganen Pies empört.
Insgesamt musste das Auswahlgremium beinahe 900 Pasteten probieren. Es war ein kulinarisches Fest für Fleischliebhaber: Nierenstücke, kleingehackes Steak oder Leber zählen zu den klassischen Zutaten für einen Pie.
Zum ersten Mal gab es dieses Jahr eine Kategorie «Vegan», in der es sogar die zweitmeisten Bewerbungen gab. Den Gesamtwettbewerb hat dann überraschenderweise ein Gebäck aus dieser Kategorie gewonnen. Die Füllung der Pastete bestand aus Süsskartoffel, Kürbis und Spinat.
Auszeichnung des Vegan Pies ist eine Blamage
Dem Michelin-Sterne Koch Richard Corrigan kamen bei der Bekanntgabe der Gewinnerpastete beinahe die Tränen. Nicht etwa aus Freude, sondern aus Ärger!
Empört erklärt er in einem Interview mit der britischen Zeitung The Telegraph, dass ein richtiger Pie aus Fleisch bestehen müsse! Die Herstellung von Pasteten sei ein altes Kunsthandwerk und jetzt hätten es die Veganer zerstört.
Metzger machte vegane Pastete
Doch nicht etwa ein Veganer, sondern ein Metzger hat das mit Gemüse gefüllte Gebäck kreiert. Er habe lediglich auf die wachsende Nachfrage nach fleischfreien Gerichten in seiner Metzgerei reagiert, erzählt der Gründer Jon Thorner.
Veganismus kommt im Mainstream an
Der Pie Award war Teil einer umfassenden Pie Week, während der alle Facetten dieses Nationalgerichts gefeiert wurden. Dass eine vegane Pastete diesen renommierten Wettbewerb gewinnen konnte, zeigt, wie stark pflanzenbasierte Ernährung im Mainstream angekommen ist.
*****
«Nau Vegan»
Im Rahmen dieser Serie schreiben die beiden Expertinnen Franziska und Mirjam Walser regelmässig Beiträge zum Thema Veganismus.