Im Rahmen eines Pilot-Projekts zwischen der Schule Rheinwald und Nau.ch schreibt eine Schülerin über den Einfluss von billiger Massenware auf den Modekonsum.
Die Filialleiterin gibt Auskunft über den Modekonsum.
Interview bei New Yorker. - Karin Knöpfel

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie sich der Modekonsum verändert hat.
  • Wie der Modekonsum früher war.
  • So sieht der Modekonsum heute aus.
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Das Produktionstempo hat sich in den letzten zwanzig bis dreissig Jahren sehr stark beschleunigt so auch der Modekonsum. Die Überproduktion im Modebereich wirkt sich auch negativ auf die Umwelt aus.

Chemikalien zur Herstellung von Farben, die zur Behandlung der Kleidung verwendet werden, verschmutzen die Gewässer in den Produktionsländern der Dritten Welt.

Die Modeindustrie benötigt für den Baumwollanbau oder für das Färben von Stoff viel Wasser. Drei Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen stammen aus der Kleiderproduktion.

Vor einem Jahrhundert gab man mehr als die Hälfte des Monatslohns für Lebensmittel und Kleidung aus. Im Gegensatz dazu machen diese Ausgaben heute weniger als einen Fünftel der Haushaltsausgaben aus.

Als Gesellschaft insgesamt kaufen wir heute 400 Prozent mehr Kleider als noch vor zwanzig Jahren. Der Modekonsum lastet auf der Umwelt.

Wie kann verhindert werden, dass der Modekonsum noch mehr steigt?

Es gibt viele Möglichkeiten den Modekonsum zu senken, wie zum Beispiel das Kaufen von bereits getragenen Kleidern. In Secondhand-Läden oder auf Online-Marktplätzen, wie Ricardo oder eBay.

Auch das Tauschen von Kleidern mit Freunden und das Nachtragen innerhalb der Familie empfiehlt sich.

So kann man Geld sparen und den unnötig steigenden Modekonsum von Kleidern eindämmen.

Young-Fashion im New Yorker im City West in Chur

Das digitale Schulmagazin besuchte die New Yorker Filiale im City West in Chur.

Dort konnte sich die Redaktion bei einem Bummel durch die grosse Filiale von dem trendigen Sortiment für Jugendliche überzeugen lassen.

Zum trendigen Sortiment gehören die neusten Looks der Kollektionen der New Yorker-Marken Amisu, Smog, Fishbone und Cendored. Da werden die Eigenmarken, wie Fishbone, Amisu, Smog, Swimwear und Accessoires angeboten.

New Yorker gehört mit seinen über 800 Filialen in 32 Ländern der Welt zu den grössten Unternehmen im Bereich Young-Fashion.

New Yorker ist ein Modeunternehmen, das von Braunschweig in Deutschland aus europaweit operiert. Es verkauft überwiegend Bekleidung für die Zielgruppe der zwölf- bis 39-Jährigen. Eigentümerin des Unternehmens ist die Familie Knapp.

Wo und wie ökologisch wird produziert?

Das Bekleidungsgeschäft New Yorker produziert seine Klamotten nach eigenen Angaben «überall auf der Welt», jedoch zu 60 Prozent in Europa. Die Produkte, Vorprodukte und Rohstoffe kommen von überall her.

Regula Maissen arbeitet seit vier Jahren als Filialleiterin mit einem 70 Prozent-Pensum in dem Kleiderladen. Anstrengend an dem Beruf sei der grosse Warendruck, der in der Branche herrsche.

Da der von ihr geführte Laden in Richtung Discount-Geschäft gehe, müsse oft neu einsortiert und umgestellt werden. Auch Preise müssten reduziert werden. Dies gebe bei der grossen Ausstellungsfläche viel Arbeit.

New Yorker passt die Kollektion den Jahreszeiten an. Es würden jeden Tag neue Waren angeliefert. Regula Maissen sagt auch, dass der Mode-Konsum stark gestiegen sei. Wegen Corona sei das Online-Shopping in den Vordergrund gerückt.

Der grösste Teil der Kleider werde in Bangladesch produziert. Die umweltschonende Produktion stehe dabei allgemein nicht im Vordergrund.

Die Umstellung auf eine naturbewusste, verantwortungsvolle Herstellung sei schwer zu erreichen. Sie ist der Meinung, dass man «gewisse Sachen bei der Produktion von Kleidungsstücken ändern sollte».

Kleidung, die im Trend sei, werde besser verkauft, meint Frau Meissen. So müsse auch mehr produziert werden.

Viele Junge kaufen bei New Yorker Kleider ein, weil sich die wenigsten etwas Teureres leisten können.

Rheinwaldner Tracht.
Ladina Menn in Rheinwaldner Tracht gegen Modekonsum. - Rahel Menn

Trachten: Traditionelle Produktion von Kleidern im Rheinwald

Im Gegensatz zur kurzlebigen Trendmode werden Trachten von Generation zu Generation weitergegeben. Solche Trachten halten «ewig» lange.

Im Rheinwald besteht seit 21 Jahren eine Trachtengruppe. Seit 17 Jahren gibt es auch eine Kindertanzgruppe, die von leitet Marianne Wieland aus Nufenen geleitet wird.

Trachten wurden im Rheinwald in letzter Zeit unter anderen von Claudia Battaglia in Nufenen angefertigt. Eine von ihr produzierte Tracht kostet zwischen 3000 und 5000 Franken.

Die Werktags-Tracht ist ein einfaches Arbeitskleid. Die Sonntagstracht hat einen weissen Kragen. Unten am Rock ist ein gewobener Streifen in den Stoff eingefügt.

In der Schweiz gibt es über 700 regional unterschiedliche traditionelle Trachten. Jede Region hat ihre eigene Tracht.

Zur Männer-Tracht im Rheinwald gehört ein gestickter Gürtel, ein weisses Hemd und ein Gilet.

Trachten trug man früher zu festlichen Anlässen oder wenn man heiratete. Der Modekonsum war viel geringen als heute.

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