Fabienne Barras, ehemalige Heinzenbergerin findet ihren Berufsalltag als Projektleiterin bei Viamala Tourismus von 200 Jahre Commercialstasse nicht stressig.
Die Schülerin Rahel Menn führt ein Interview über Teams mit Viamala Tourismus. - Rahel Menn
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Das Wichtigste in Kürze

  • Erlebniswelten gestalten.
  • Geschichte fasziniert.
  • Mit einem grossen Fest die Region Viamala weiterentwickeln.

«Man muss Prioritäten setzen», sagt Fabienne Barras. Auf die Stelle aufmerksam wurde sie über den Direktor von Viamala Tourismus, Patric Berg.

Von ihm erfuhr sie, dass seine Organisation daran sei, das Jubiläum zu organisieren. Er suche eine Projektleiterin für die visuelle Präsentation und die Organisation von Ausstellungen des grossen Festes. Es solle während dieses Sommers über die ganze Region verteilt stattfinden.

«Ich komme aus dem Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich. Darum interessiert mich die Beschäftigung mit diesem Thema sehr», erklärt Barras.

Seit Mai 2022 hat sie die Leitung inne für Entwicklung, Szenografie und Kuration von «200 Jahre Commercialstrasse». Und dies in der Region Viamala.

Erlebniswelten gestalten

Ganz klassisch besuchte Frau Barras die Kantonsschule in Chur. Sie studierte Tourismus, arbeitete national und international im Kunstbereich und bildete sich darin aus. Sie machte Weiterbildungen in Szenografie.

Mit Viamala Tourismus hatte sie schon in ein zwei Projekten mitgemacht, bevor sie ganz zum Arbeiten in die Region kam.

National und international gearbeitet

Über eine lange Zeit organisierte Barras Musikfestivals in der ganzen Schweiz und Design-Ausstellungen national sowie international.

So kam sie beruflich zum Bereich «Erlebniswelten gestalten», wie z. B. das Erlebniszentrum am Rheinfall. Sie arbeitete im Auftrag von verschiedenen Agenturen und im Mandatsverhältnis.

Was eine Projektleiterin auszeichnet

Als Voraussetzungen für eine gelungene Projektleitung bezeichnet Fabienne Barras visionäres und kreatives Denken. Man müsse Interesse an der Geschichte haben, um Grundlagen zum Projekt aufbauen zu können.

«Geschichte faszinierte mich immer, weil man Geschichte in die Zukunft hineinnehmen kann», äussert sie sich. Man müsse auch menschenfreundlich sein, mit der Bevölkerung, Behörden, Wissenschaftlern. Mit Leuten über die guten Ideen reden und zuhören können sowie offen sein für alles, meint Barras weiter.

Ein Projekt lasse sich nur miteinander in einem guten Team entwickeln. Das sei die Hauptvoraussetzung, meint sie.

Es brauche ein feines Gespür, um auf die verschiedenen Personen eingehen zu können. Man habe es mit verschiedenen Menschen zu tun. Das mache das ganze spannend.

Man müsse sich bewusst sein, dass man es nicht allen Leuten recht machen könne. Man könne nicht alle Themen aufnehmen, weil nicht alle gleich gut zum Projekt passen würden.

Volle Motivation

Am Job gefällt Frau Barras das Arbeiten in einer wunderschönen Region. Das Aufarbeiten von Geschichte sei spannend. Das Überschreiten von nationalen Grenzen reize sie.

So wie die Commercialstrasse nicht in Graubünden aufhöre, sondern über den Splügenpass bis nach Chiavenna führe.

Dass man die Region touristisch weiter entwickeln könne, aber auf eine sympathische, auf dem «Boden gebliebene» Art.

Kontakte aufbauen und Ideen entwickeln

Begonnen wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Beverin und den verschiedenen Gemeinden der Region Viamala. «Gestartet sind wir bei Null. Wohl lag ein Projektpapier von 2016 vor. Dieses fanden wir jedoch erst später», erklärt Barras.

Ziemlich schnell habe sie Kontakt aufgenommen mit den verschiedenen Interessengruppen. Mit kulturhistorisch und kulinarisch oder auch an der Strasse selbst Interessierten. Das seien die Hauptthemen. Darauf hätten sie begonnen, ihre Ideen und Projekte zu entwickeln und diese Institutionen und Unternehmungen vorzubringen.

Letztes Jahr wurden Flyer an alle Haushalte der Region verschickt mit der Aufforderung, Ideen einzuschicken. Natürlich konnten nicht alle davon verwirklicht werden.

Im Vordergrund steht die Entwicklung der Region Viamala

Das digitale Schulmagazin von Nau wollte wissen, wie hoch die Kosten für das Projekt sind. Es kämen verschiedene Kosten zusammen, meint Barras. Zahlen könne sie keine nennen.

Ein Teil der Ausgaben gehe weg für die Kommunikation, die Publikation und für den Personalaufwand. Kosten entstünden auch durch die einzelnen Veranstaltungen. Der finanzielle Aufwand dafür würde jedoch nicht über das Projekt laufen. Nur zusätzliche Ausgaben würden dem Projekt belastet.

Herausforderungen, die das Projekt stellt

Herausforderungen sind laut Barras, dass sie es mit extrem vielen Leuten zu tun habe. Alle arbeiten an einem der 30 bis 40 Projekte. Weiter möchte sie es verhindern, dass man während des Festes überall dasselbe sage und zeige. Es dürfe keine Wiederholungen geben im Projekt.

Es sei nicht immer leicht, die verschiedenen Einzelprojekte zu terminieren. Sie dürften sich nicht überschneiden. Sie müssten an verschiedenen Wochenenden stattfinden. «Wir befinden uns auf gutem Kurs», hält Frau Barras fest.

Viele Konzepte kämen von externen Veranstaltern herein, die dann auch für die Durchführung ihrer Events verantwortlich seien. Viamala Tourismus mache die Projekte publik. Bei den selbst entwickelten Projekten ist Fabienne Barras stark «im Lead». Sie achtet, dass die Arbeit im Team unter allen gut verteilt wird.

Keine Rückschläge zu verzeichnen

Rückschläge gab es nach Frau Barras bis jetzt keine. Zeitlich konnten jedoch nicht alle Teilprojekte so umgesetzt werden, wie es eigentlich vorgesehen war. Budgetmässig seien alle Ziele mehr oder weniger aufgegangen.

Bei Unternehmungen in diesem Ausmass passiere es oft, dass nicht auf alle Wünsche eingegangen werden könne. Ein paar Projekte würden sich diesen Sommer und Herbst nicht realisieren lassen. Darum würde versucht, sie auf 2024 zu verschieben.

Was passiert nach diesem Projekt?

Wenn dieses grosse Vorhaben beendet sei, wird sich Frau Barras wieder mit einem neuen, noch nicht spruchreifen Projekt beschäftigen. Und sie arbeite selbstständig an anderen Plänen weiter. «Neugierig wie ich bin, suche ich stets nach anderen Aktionen», versichert sie. Das Einzige, was sie uns sagen darf: Sie organisiert ein Viamala E-Mobility Circle – alles über Elektromobilität in den Alpen.

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